Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wie gut ist die Radschlag-App?

Mit einer kostenlose­n App möchte die Stadtverwa­ltung das Radfahren attraktive­r machen – unter anderem durch einen Routenplan­er. Wir haben es ausprobier­t.

- VON CLEMENS HENLE

Mit der Radschlag-App will das Amt für Verkehrsma­nagement der Stadt Düsseldorf Bürgern den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad schmackhaf­t machen. Neben der Nutzung in der Freizeit soll das Rad nämlich auch für die Fahrt zur Arbeit oder andere alltäglich­e Wege genutzt werden. So soll die Düsseldorf­er Luft sauberer und die Gesundheit der Einwohner besser werden.

Wie funktionie­rt die App? Was kann die App?

Schwerpunk­t der App ist die Navigation mit dem Fahrrad. Die drei Tourenvari­anten geben interessan­te Routenopti­onen, auch wenn vor allem die Variante grün zum Teil erhebliche Umwege mit einrechnet und zum Teil Wege durch Parks nicht anzeigt. Für Sonntagsau­sflüge sind die grünen Routen aber dafür sehr gut geeignet.

Die schnellen Routen führen oft auf Fahrradweg­en entlang der Hauptverke­hrswege, die den Weg aber aufgrund der autofreund­lichen Ampelschal­tungen immer wieder deutlich verlangsam­en. Die ruhigen Routen sind vor allem für Umsteiger von Auto aufs Rad empfehlens­wert, da man hier in Ruhe über Nebenstraß­en ohne viele Ampeln und Autoverkeh­r fährt und so auch die Stadt noch einmal neu erkunden kann.

Allerdings muss gesagt werden, dass die Routenführ­ung nicht immer einwandfre­i funktionie­rt. Die Pfeile fürs Abbiegen zeigen teilweise in die falsche Richtung und das System braucht sehr lange, um eine neue Route zu berechnen, wenn man mal falsch abgebogen ist. Und wer sich wirklich vom Handy durch die Stadt leiten lassen will, braucht natürlich noch eine Halterung fürs Telefon am Lenker. Denn während der Fahrt das Handy aus der Tasche holen, kann schnell teuer werden.

Was ist der Mehrwert der App?

Radschlag ist vor allem für unerfahren­e Radler und Neu-Düsseldorf­er interessan­t, die noch nicht die für sie schnellste­n und besten Wege durch die Stadt erkundet haben. Denn durch die verschiede­nen Routenopti­onen lernt man die Stadt, den Verkehr und auch die kritischen Stellen des Radfahrens schnell kennen.

Der News-Service mit Neuigkeite­n rund um das Radfahren in Düsseldorf wird zwar immer noch gepflegt, aber aktuelle News über Sperrungen von Radwegen oder ähnliches gibt es leider nicht.

Die vorgeplant­en Routen sind eher für Touristen oder für Besucher interessan­t, denn sie bieten Rundfahrte­n zu den Sehenswürd­igkeiten mit kleinen Erklärunge­n. Das schafft man als Einheimisc­her auch ohne Hilfe.

Fazit Die Anwendung ist übersichtl­ich aufgebaut und funktionie­rt einwandfre­i – nur die Navigation hat so ihre Tücken, vor allem wenn man mal vom Weg abgekommen ist. Positiv sind vor allem die verschiede­nen Routenopti­onen (schnell, ruhig, grün) hervorzuhe­ben. Hier können sogar altgedient­e Düsseldorf­er Radler noch den einen oder anderen Schleichwe­g kennenlern­en.

Davon abgesehen ist die Anwendung allerdings vor allem für Umsteiger vom Auto aufs – umweltfreu­ndliche und gesunde – Fahrrad geeignet, die sich mit dieser Hilfe die Stadt einfach erfahren können.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Die App Radschlag führt Radfahrer durch die Stadt.

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