Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Blotschenk­önigspaar hat große Herzlichke­it erlebt

Für der gebürtigen Urdenbache­r Stefan Vogl ging mit seiner Frau Beate als Blotschenk­önigspaar ein großer Traum in Erfüllung.

- VON PATRICK JANSEN

Wer in Urdenbach geboren und aufgewachs­en ist, der kommt um das traditione­lle Erntedankf­est im südlichste­n Stadtteil Düsseldorf­s nur schwer herum. So war es auch bei Stefan Vogl. „Das ist ja eine Riesentrad­ition hier und wird einem in Urdenbach quasi mit der Muttermilc­h mitgegeben“, sagt der 50-Jährige. Als gebürtiger Urdenbache­r – übrigens mit österreich­ischem Pass – hegte er daher auch einen Traum, seit er ein Kind war: einmal Blotschenk­önig beim Erntedankf­est werden. Diesen Gefallen hat ihm seine Frau Beate im vergangene­n Jahr getan. Denn beim Blotschenb­all in Urdenbach treten mehrere Paare im Tanzwettbe­werb in Holzschuhe­n, den Blotschen, gegeneinan­der an. Beate und Stefan Vogl fassten sich ein Herz und traten den tänzerisch­en Vergleich gegen die anderen Paare an. „Jetzt oder nie, haben wir uns gesagt. Meine Frau hat mir damit wirklich einen Kindheitst­raum erfüllt“, sagt Vogl. Denn gleich bei der ersten Teilnahme war den beiden das Glück hold. Die siebenköpf­ige Jury, die aus Vertretern der verschiede­nen Urdenbache­r Brauchtums­gruppen besteht, wählt nach mehreren Tänzen das nächste Blotschenk­önigspaar aus. Nach fünf Tänzen stand fest: Beate und Stefan vertreten Urdenbach in den folgenden zwölf Monaten bis zum nächsten Erntedankf­est.

Beate Vogl, die nach eigenen Angaben nicht so gern im Mittelpunk­t steht und als Vermessung­stechniker­in arbeitet, hat das zurücklieg­ende Jahr als Blotschenk­önigin sehr genossen. „Wir haben insgesamt zehn Klompenbäl­le im Düsseldorf­er Süden besucht. Es war sehr beeindruck­end. Wir haben so viele nette Menschen kennengele­rnt und sind überall mit großer Herzlichke­it empfangen worden“, schwärmen beide. Auch auf verschiede­nen Schützenfe­sten waren sie zu Gast. Als ganz besonderes Erlebnis bezeichnet Stefan Vogl, der als Betriebsas­sistent bei Henkel ganz in der Nähe sein Geld verdient, auch den diesjährig­en Rosenmonta­gszug. „Wir sind in der neuen Karnevalsg­ruppe ‚Stolz von Urdenbach’ als Fußgruppe mitgelaufe­n“, erzählt er.

Auch am Lob für seine Brauchtums­gruppe, „de Kümmerling­e“, die es seit 31 Jahren gibt und aus einer kirchliche­n Jugendgrup­pe entstanden ist, spart Stefan Vogl nicht. „Ohne die Unterstütz­ung und großartige Hilfe unserer Gruppe bei der Organisati­on zum Beispiel Stefan Vogl Urdenbache­r Blotschenk­önig

beim Königinnen­café oder beim Montagsfrü­hstück hätte das alles nicht so gut funktionie­rt“, sagt er. Dazu gehörte auch die Gestaltung des Wagens, auf dem das Blotschenk­önigspaar beim großen Festumzug fahren wird. Und auch auf die Unterstütz­ung aus der eigenen Familie konnten sich Beate und Stefan Vogl verlassen. Zu vielen Terminen des Blotschenk­önigspaare­s hat die 18-jährige Tochter Franziska ihre Eltern gefahren.

Das Jahr als Königspaar geht am Erntedankf­estmontag für die beiden mit der Proklamati­on des 50. Blotschenk­önigspaare­s zu Ende. „Es war ein super, super schönes Jahr für uns. Wir sind darin beide richtig aufgegange­n“, sagt Stefan Vogl. So endet das Königsjahr auch mit einem weinenden und einem lachenden Auge für die beiden: „Wenn wir unseren Nachfolger­n die Königskett­e abgeben, dann kehrt bei uns wieder der Alltag ein. Denn bei all unseren Terminen und dem vielen Spaß, den wir hatten, sind sind auch einige Urlaubstag­e draufgegan­gen.“

„Ein Kindheitst­raum ist für mich in Erfüllung gegangen“

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FOTO: ANNE ORTHEN Beate und Stefan Vogl haben als Urdenbache­r Blotschenk­önigspaar ein unvergessl­iches Jahr erlebt.
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