Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Frau beschwert sich über Polizei-Einsatz

-

(ak) Hat sich die Polizei bei einem Einsatz am Wochenende richtig verhalten? Die Frau aus Büderich, zu der die Beamten gerufen worden waren, sagt nein. Die Polizei sagt: „Wir haben alles richtig gemacht.“

Was war passiert? Die Frau, die sich im Übrigen selbst mit einer ausführlic­hen Mail in unserer Redaktion gemeldet hat, hat offenbar an einen Arbeitskol­legen eine Kurz- und Sprachnach­richt geschickt, durch die er sich offenbar Sorgen machte, dass sie sich das Leben nehmen wolle. Er rief in seiner Sorge die Polizei an, die sofort zur Frau fuhr. Mit dabei war auch die Feuerwehr mit ihrem Notarzt. „Absoluter Standard in solchen Lagen“, sagt eine Polizeispr­echerin. In Situatione­n wie solchen ging es an erster Stelle um Gefahrenab­wehr – und darum, ob jemand eventuell zum Schutz des eigenen Lebens in eine Klinik eingewiese­n werden muss. Die alarmierte­n Kräfte seien, so schildert es die betroffene Frau, dann aber sehr unfreundli­ch und in drohenden Gebärden mit ihr umgegangen, hätten sie bedrängt, wollten nicht, dass sie sich alleine in ihrem Zimmer umzieht. „Alle bauten sich in drohender und einschücht­ernder Weise vor mir auf, einer der auf mich noch recht jung wirkenden Personen hielt mich am Arm fest“, schreibt die Frau in ihrer Mail. Die Polizei dazu: „Da wir keinen Zweifel an dem Melder hatten und davon ausgehen mussten, dass sich die Frau das Leben nehmen wollte, sind wir so vorgegange­n – zu ihrem eigenen Schutz.“Als es dann darum ging, dass die Frau mit zum Präsidium sollte, sie sich aber vorher noch umziehen wollte, hätten zwei Polizisten die obere Etage „abgesicher­t“. Sie habe sich nur im Beisein von zwei Beamtinnen umziehen dürfen. Das sei sehr demütigend gewesen, schreibt die Büdericher­in. „Alles rechtens“, so die Polizeispr­echerin auf Anfrage unserer Redaktion. Auch, dass die Frau dann mitgenomme­n und untersucht wurde.

Der Einsatz habe etwa vier Stunden gedauert, die Frau sei nicht in eine Klinik eingewiese­n, sondern dem Arbeitskol­legen in Obhut gegeben worden, so die Polizei.

Für die Frau, die eine offizielle Beschwerde ans Polizeiprä­sidium gerichtet hat, stellt sich jetzt die Frage, warum die Polizisten so unfreundli­ch gewesen seien und ob man die Beamten nicht besser schulen könnte, damit sie einfühlsam­er mit anderen Menschen umgehen. Sie fühle sich nach dem Vorfall gedemütigt und erniedrigt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany