Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Giants stürmen die Festung der Elephants
Die Basketballer siegen in Grevenbroich verdient mit 80:71 und sind in der 1. Regionalliga weiterhin ungeschlagen.
Das ist ein Statement an die Liga! Die Basketballer der ART Giants haben den ersten Höhepunkt der noch jungen Saison für sich entschieden – und wie! In der Festung der NEW Elephants Grevenbroich siegten sie verdient mit 80:71 (34:37) und eroberten nach der Pleite der Hertener Löwen als einziges noch ungeschlagenes Team die Tabellenspitze der 1. Regionalliga.
„Weder als Spieler noch als Trainer hatte ich bislang in Grevenbroich gewinnen können“
Jonas Jönke Trainer
„Weder als Spieler noch als Trainer hatte ich bislang in Grevenbroich gewinnen können. Der Sieg in solch einem großen Spiel fühlt sich richtig gut an“, sagte Trainer Jonas Jönke, betonte aber zeitgleich: „Vier Siege aus vier Spielen sind eine schöne Momentaufnahme. Das heißt aber überhaupt nichts. Die Saison ist noch sehr lang.“
Vor dem Spiel gegen den letztjährigen Vizemeister warteten die Düsseldorfer mit einigen Überraschungen auf. Unter der Woche konnten sie mit Jonathan Mesghna (Artland Dragons, Pro A) und Jamal William Smith (VfL AstroStars Bochum, Pro B) zwei neue Profis verpflichten. Zuvor hatten sie sich von Lukas Bazant getrennt. Der Tscheche hatte die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen können.
„Wir haben gesehen, dass wir nur mit einer tiefen Bank und viel Qualität unser Ziel, den Aufstieg in die Pro B, erreichen können“, begründete Jönke die Neuverpflichtungen. Smith überzeugte direkt mit seiner Kreativität und Athletik, der fehlerlos agierende Mesghna brachte viel Ruhe ins Spiel. Das war auch nötig, denn die Düsseldorfer agierten in der ersten Halbzeit oft zu hektisch. „In manchen Aktionen haben wir zu hastig gespielt. Zudem haben wir den Elephants in der Defensive zu viele offene Würfe zugestanden“, monierte Jönke. Besonders Milen Zahariev, der bis zur Pause 16 Punkte erzielte, war schwer zu verteidigen.
In der Startformation der Düsseldorfer stand auch Dainius Zvinklys. Der litauische Top-Korbjäger hatte wegen starker Rückenschmerzen zwei Wochen nicht trainiert. Man merkte ihm an, dass er nicht bei 100 Prozent ist. Trotzdem konnte er immer wieder Akzente setzen, gut punkten und auch in der Defensive einige Rebounds holen. „Ein Riesenkompliment an Dan“, lobte der Coach seinen Schützling.
In dem intensiven, kampfbetonten Spiel gingen die ART Giants zunächst in Führung, doch ab der siebten Minute drehte sich das Blatt. „Wichtig war, dass wir immer drangeblieben sind und den Elephants keinen Lauf zugestanden haben“, betonte Jönke. So blieb das Spiel jederzeit offen. Der erneut sehr gute Felipe Galvez Braatz verkürzte mit dem Pausenpfiff auf 34:37.
Nach dem Seitenwechsel agierten die Gäste konzentrierter und hatten nun auch im Abschluss mehr Glück. Durch zwei Dreier von Mindaugas Reminas und DeShaun Cooper, der in der ersten Halbzeit noch ohne Punkte geblieben war, übernahmen die Düsseldorfer nun wieder die Führung.
Über 48:41 lagen sie fünf Minuten vor dem Ende mit 71:61 vorne. Kurios: Im Laufe des dritten Viertels hatten Lenny Weichsel und Mindaugas Reminas bereits ihr viertes persönliches Foul kassiert, Anfang des letzten Abschnitts auch Michael Agyapong. Reminas schied sechs Minuten vor dem Abpfiff mit seinem fünften Foul aus, „Verteidigungsminister“Weichsel drei Minuten vor dem Ende.
Diese Probleme konnte Jönke mit
seiner tiefen Bank jedoch kompensieren. Zwar verkürzte das Heimteam auf 71:74. Doch Neuzugang Smith zeigte sich kurz danach hellwach: Er schnappte sich nach einem vergebenen Dreipunkte-Wurf des Gegners den Ball und markierte nach dem Schnellangriff per Korbleger das 76:71. Mesghna und Cooper mit je zwei verwandelten Freiwürfen machten in der Schlussminute den Prestigeerfolg perfekt.
„Meine Mannschaft hat leidenschaftlich gekämpft. Den Sieg haben sich die Jungs absolut verdient“, freute sich Jönke. Während die Elephants nach ihrer zweiten Pleite in Folge ziemlich enttäuscht waren, feierten die Düsseldorfer mit ihren rund 60 mitgereisten, lautstarken Fans.
Der Coach genoss die Glückwünsche, richtete seinen Blick aber ebenso schnell wieder nach vorne. „Die nächsten Aufgaben werden nicht leichter. Die AOK Ballers Ibbenbüren und Citybasket Recklinghausen sind auch starke Teams. Das werden ebenfalls sehr schwere Spiele“, ist Jönke überzeugt.