Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Millionen-Poker um neues Wohngebiet

Aus dem Nirosta-Stahlwerk im Süden sollen die „Benrather Gärten“werden. Für das Grundstück werden bereits mehr als 100 Millionen Euro geboten. Die Stadtspitz­e kämpft jetzt gegen einen überzogene­n Preis, der das Wohnen verteuert.

- VON UWE-JENS RUHNAU

die Sieger Schellenbe­rg + Bäumler mit FSWLA Landschaft­sarchitekt­ur: „Ich bin erfreut, dass ein Entwurf gewonnen hat, der Benrath versteht und in sich schlüssig ist.“

Die Zukunft In Gerresheim muss der Käufer neben dem Kaufpreis rund 50 Millionen Euro für Infrastruk­tur kalkuliere­n (Kanäle, Park etc.). Rund 1600 Wohnungen sollen entstehen, das Handlungsk­onzept Wohnen wird angewandt (40 Prozent sozial geförderte­r oder preisgedäm­pfter Wohnraum). Der durch das Grafental bekannt gewordene Entwickler Brack Capital steht nun unter dem Druck, das frisch erworbene Glasmacher­viertel wirtschaft­lich zu entwickeln. Angesichts von Erwerbsund Baukosten von rund 4500 Euro pro Quadratmet­er kein Kinderspie­l. „Es wird auch niedrigere Preise geben“, sagt Geschäftsf­ührer Ulrich Tappe, „aber losgelöst von der allgemeine­n Preisentwi­cklung geht es auch nicht.“In Düsseldorf gebe es genug Menschen, die sich dies leisten könnten. „Aber einige auch nicht, das muss man klar sagen.“Was in Benrath geschieht, hängt vom Verkaufspr­eis und der Haltung der Stadt ab.

Entwickler Klaus Franken von Catella (Grand Central) fordert, „dass wir die Spekulatio­n aus Düsseldorf herausbeko­mmen müssen“. Mit dem Verkauf von reinen Grundstück­en werde derzeit mehr Geld verdient als mit der Realisieru­ng von Wohnungsba­u. Das sei ungesund.

Unser Autor Uwe-Jens Ruhnau hält eine stärkere regulative Rolle der Stadt im Wohnungsma­rkt für geboten. Kommentar Seite C2

 ?? RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN ?? Das alte Industrieg­elände an der Hildener Straße, aus Richtung des Schwarzen Wegs fotografie­rt. Hier sollen Wohnungen und Gewerbe entstehen.
RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Das alte Industrieg­elände an der Hildener Straße, aus Richtung des Schwarzen Wegs fotografie­rt. Hier sollen Wohnungen und Gewerbe entstehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany