Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Frau erkennt sich auf historischem Foto wieder
(lai) Als allererstes möchte Doris Roß ihren Dank an das Gartenamt loswerden: „Die haben den Corneliusplatz so wunderbar wieder hergerichtet. Mit den Blumen sieht das ganz toll aus – so wie früher“, sagt die 79-Jährige.
Der Platz hat ihr schon immer besonders gut gefallen. Deshalb hat sie in diesem Sommer die Seite in der Rheinischen Post aufgehoben, auf der mit vielen alten und neuen Fotos über die Neugestaltung des Platzes nach den Baustellen rund um Kö-Bogen und Wehrhahn-Linie berichtet wurde. „Um sie ganz in Ruhe zu lesen“, sagt sie. Eines Abends, so gegen 21 Uhr, sah sie es dann plötzlich: Eines der Bilder, aufgenommen im Jahr 1962, zeigt sie und ihre Mutter, wie sie auf einer Bank auf dem Platz eine Pause machen. „Ich bin am nächsten Tag sofort zu meiner Tochter gelaufen und sie hat mich und meine Mutter auch erkannt“, sagt Roß.
An den Moment auf dem Platz kann sie sich allerdings nicht mehr erinnern, wohl aber an den Tag: Damals lebte Doris Roß noch nicht in Düsseldorf, sondern in Krefeld – arbeitet aber in der Landeshauptstadt. „Ich hatte meine erste Stelle 1959 im Fernmeldeamt an der Graf-Adolf-Straße angetreten.“
Auch wenn sie dort nur kurz arbeitete, bevor sie nach Krefeld wechselte, schloss sie Düsseldorf direkt ins Herz. Einmal im Jahr fuhren sie und ihre Mutter extra zum Bummeln in die Stadt. „Der Ausflug, bei dem das Foto entstanden ist, muss im April gewesen sein, die Magnolien blühen darauf so schön.“
Seit 1967 ist Doris Roß nun auch offiziell Düsseldorferin, damals ist sie mit ihrem Mann nach Kaiserswerth gezogen – und lebt dort noch immer. Als der Corneliusplatz zur Baustellenfläche wurde, machte sie das traurig. „Damals dachte ich, ich erlebe ihn nicht mehr in seiner schönen Form“, sagt sie. Doch es ist bekanntlich anders gekommen und heute erfreut sich Roß wie vor bald 60 Jahren an dem Platz mit seinem Grün und dem Schalenbrunnen.