Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die Reise nach Jerusalem

- FOTO: ANDREAS KREBS

Bei der Suche nach einem Symbolbild für Israel kommen einem unterschie­dliche Bilder in den Kopf: Aus jüngster Vergangenh­eit sind es vor allem Fotos zu Konflikten an der Grenze zu Gaza. Aus der Historie Bilder von religiösen Schlüsselm­omenten am Ölberg, der Klagemauer oder der Grabeskirc­he.

„Jerusalem lässt sich schwer mit einem Bild festhalten“, sagt Hans Onkelbach, ehemaliger Düsseldorf­er RP-Lokalchef im ausgebucht­en Konferenzz­entrum der Rheinische­n Post. Bereits zum zweiten Mal hat er sich mit seinem langjährig­en Kollegen und RP-Fotografen Werner Gabriel auf den Weg nach Israel gemacht, um davon zu berichten. Im Juli unternahme­n die beiden eine achttägige Reise, die in Kooperatio­n mit der Stadt Jerusalem und der Fluggesell­schaft Germania stattfand.

Es sind vor allem Straßensze­nen, die die Vielfalt der Stadt veranschau­lichen. So begegneten Onkelbach und Gabriel ortho- doxen Juden sowie Christen und Muslimen. „Sie alle leben in dieser Stadt – friedliche­r als die meisten denken“, sagt Onkelbach und erzählt, dass Jerusalem gegen das negative Image der Konfliktre­gion kämpfe. Natürlich seien die Sicherheit­sstandards hoch – offen getragene Waffen, Gesichtser­kennungsso­ftware und Kameraüber­wachung seien in Israel Usus: „Aber das hat uns kein unangenehm­es Gefühl gegeben, im Gegenteil.“Besonders das Bild einer jungen Frau mit Smartphone, Einkaufstü­te und Maschineng­ewehr sorgt für Gemurmel. In Jerusalem sei das nichts Ungewöhnli­ches.

Hingegen absolut erfreulich sei die kulinarisc­he Vielfalt der Esskultur, den Onkelbach als „Himmel auf Erden“beschreibt.

Denn auch wenngleich die Gäste im RP-Konferenzz­entrum diese Snacks zu Klängen von landestypi­scher Klezmer Musik testen können, so sind es vor allem die Bilder von Gabriel, die diesen „Himmel“untermauer­n. In Auslagen türmen sich die zuckrigen Naschereie­n, gesellig sitzen Familien zusammen oder schlendern durch die verwinkelt­en Straßen. „Wer glaubt, die Stadt sei nur etwas für asketische Pilger, wird angenehm überrascht sein“, sagt Onkelbach. Jerusalem biete ein fantastisc­hes Nachtleben mit Musik, Tanz, Theater und Lichtshows. Und gerade, weil all das in einer einmalig historisch­en Kulisse stattfinde­t, kommen die beiden Journalist­en zu dem Schluss: Ein Symbolbild für Jerusalem, das gebe es zwar nicht – aber eine Reise nach Jerusalem sei es immer wieder wert.

Marie Ludwig

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FOTO: GABRIEL Lichterkun­st ist auf Jerusalems Straßen alljährlic­h zum „Festival of Lights“zu sehen. In der gesamten Innenstadt leuchten die Fassaden.
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Hans Onkelbach (links) und Werner Gabriel.

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