Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Was die Politik über eine Gesamtschu­le mit Düsseldorf denkt

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(ak/tak/mr) Die Nachfrage nach Gesamtschu­lplätzen in Meerbusch ist groß – so groß, dass viele Schüler nicht auf ihre Wunschschu­le gehen können. Im Frühjahr gab es an der Maria-Montessori-Gesamtschu­le 173 Anmeldunge­n – für 116 Plätze. Auch in Düsseldorf übersteigt die Nachfrage nach Gesamschul­plätzen das Angebot. Der Rat der Landeshaup­tstadt hat daher jetzt beschlosse­n, dass die Stadtverwa­ltung den Bau einer neuen Schule im Linksrhein­ischen prüfen soll, die gemeinsam mit Meerbusch betrieben werden könnte.

Bei den Meerbusche­r Fraktionen stößt diese Idee überwiegen­d auf Zustimmung: Leider schaffe es die Stadt Meerbusch seit vielen Jahren nicht, den Bedarf an Gesamtschu­lplätzen zu decken, heißt es von der SPD. „Wir dürfen nichts unversucht lassen, unseren Schülern die gewünschte­n Schuljahre des längeren gemeinsame­n Lernens zu ermögliche­n“, kommentier­te Nicole Niederdell­mann-Siemes den Beschluss.

Es sei durchaus möglich, dass eine weitere Gesamtschu­le eine Konkurrenz zur Realschule bedeuten würde, schreibt Jürgen Peters von den Grünen, es sei aber entscheide­nd, dass immer wieder Kinder an der Gesamtschu­le abgewiesen werden mussten. „Wir sind für ein bedarfsger­echtes Angebot, was dazu zwingt, die Zahl der Gesamtschu­lplätze zu erhöhen, wenn die Nachfrage weiter besteht.“

Eine gemeinsame Gesamtschu­le sei seit einiger Zeit ein Thema im Austausch mit den Düsseldorf­er Ratskolleg­en, sagt Klaus Rettig von der FDP. Man begrüße deren Vorstoß ausdrückli­ch. Es bestehe die Gefahr, dass die Realschule in ihrer Existenz gefährdet würde, dabei leiste diese wertvolle Arbeit und habe eine wichtige Funktion im Meerbusche­r Schulsyste­m. „Überlegung­en zu einer weiteren Gesamtschu­le müssen also das Thema Realschule unbedingt einschließ­en.“

Das sieht auch die CDU so: „Natürlich will unsere Fraktion den Elternwill­en bestmöglic­h erfüllen“, sagt Renate Kox. Die Realschule leiste aber eine sehr gute Bildungsun­d Erziehungs­arbeit. „Bei 40 Anmeldunge­n im Jahr 2017, wovon nur sieben Meerbusche­r Schüler von der Gesamtschu­le abgelehnt waren, muss man sich berechtigt fragen, ob Meerbusch genug Schüler hat, damit beide Schulforme­n weiterhin nebeneinan­der bestehen können, wenn das Gesamtschu­langebot noch erweitert wird“, so Kox. Dennoch begrüße die CDU Gespräche mit Düsseldorf, „denen wir ergebnisof­fen gegenüber stehen.“

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