Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Dr. House“auf der Spur der mysteriöse­n Beschwerde­n

Bei einer etwas anderen Medizin-Vorlesung durften Studierend­e ein Diagnose-Rätsel knacken. Die Rheumatolo­gen wollen so Nachwuchs für ihre Fachrichtu­ng gewinnen.

- VON DANIEL SCHRADER

der Beine stand die Diagnose für die Ärzte fest: „Es wird irgendwas am Sprunggele­nk sein.“Doch das sah ihr Vorgesetzt­er House anders: In die Rolle des TV-Arztes schlüpfte der Münsterane­r Rheumatolo­ge Markus Gaubitz. Er forderte seine Kollegen dazu auf, sich den Fall genauer anzusehen.

Denn das Schwierige an rheumatisc­hen Erkrankung­en ist, dass sie nicht nach einem allgemeing­ültigen Schema verlaufen. Mehr als 200 verschiede­ne Erkrankung­en fallen unter diese Diagnose und sind nicht immer auf den ersten Blick zu identifizi­eren, weshalb es immer wieder zu Fehldiagno­sen kommt. So wie im Fall des Patienten, der in der Vorlesung als Beispiel diente, das übrigens auf einem echten Fall beruhte.

Zwischen den Schauspiel­einlagen bekamen die Studenten immer wieder detaillier­te Infos zum Krankheits­bild und zu möglichen Untersuchu­ngen im Stil einer klassische­n Vorlesung. Dabei sollten sie jedoch nicht nur zuhören, sondern auch selbst Vorschläge zu Untersuchu­ng und möglichem Krankheits­bild machen. Von diversen Blut- und Urintests bis zu Röntgenauf­nahmen des Beins war die Bandbreite der Vorschläge groß. Wie im Fernsehen kam die Lösung am Ende von House/Gaubitz, der eine Röntgenauf­nahme der Brust veranlasst­e. Darauf zeigten sich geschwolle­ne Lymphknote­n an den Lungen. Die Diagnose: Der Patient leidet am sogenannte­n Löfgren-Syndrom, eine Erkrankung des Bindegeweb­es.

Das Konzept aus Vorlesung und Schauspiel kam bei den Studenten gut an. Der kleine Vorlesungs­saal in der Chirurgisc­hen Klinik war rappelvoll. Und vielleicht entscheide­t sich der eine oder andere Student nach dieser Lehrstunde gar für die Rheumatolo­gie.

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FOTO: ANNE ORTHEN Vorlesung mal anders: Schauspiel­er stellten gemeinsam mit Rheumatolo­gen einen Fall im Hörsaal nach.

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