Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
„Dr. House“auf der Spur der mysteriösen Beschwerden
Bei einer etwas anderen Medizin-Vorlesung durften Studierende ein Diagnose-Rätsel knacken. Die Rheumatologen wollen so Nachwuchs für ihre Fachrichtung gewinnen.
der Beine stand die Diagnose für die Ärzte fest: „Es wird irgendwas am Sprunggelenk sein.“Doch das sah ihr Vorgesetzter House anders: In die Rolle des TV-Arztes schlüpfte der Münsteraner Rheumatologe Markus Gaubitz. Er forderte seine Kollegen dazu auf, sich den Fall genauer anzusehen.
Denn das Schwierige an rheumatischen Erkrankungen ist, dass sie nicht nach einem allgemeingültigen Schema verlaufen. Mehr als 200 verschiedene Erkrankungen fallen unter diese Diagnose und sind nicht immer auf den ersten Blick zu identifizieren, weshalb es immer wieder zu Fehldiagnosen kommt. So wie im Fall des Patienten, der in der Vorlesung als Beispiel diente, das übrigens auf einem echten Fall beruhte.
Zwischen den Schauspieleinlagen bekamen die Studenten immer wieder detaillierte Infos zum Krankheitsbild und zu möglichen Untersuchungen im Stil einer klassischen Vorlesung. Dabei sollten sie jedoch nicht nur zuhören, sondern auch selbst Vorschläge zu Untersuchung und möglichem Krankheitsbild machen. Von diversen Blut- und Urintests bis zu Röntgenaufnahmen des Beins war die Bandbreite der Vorschläge groß. Wie im Fernsehen kam die Lösung am Ende von House/Gaubitz, der eine Röntgenaufnahme der Brust veranlasste. Darauf zeigten sich geschwollene Lymphknoten an den Lungen. Die Diagnose: Der Patient leidet am sogenannten Löfgren-Syndrom, eine Erkrankung des Bindegewebes.
Das Konzept aus Vorlesung und Schauspiel kam bei den Studenten gut an. Der kleine Vorlesungssaal in der Chirurgischen Klinik war rappelvoll. Und vielleicht entscheidet sich der eine oder andere Student nach dieser Lehrstunde gar für die Rheumatologie.