Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

In Stein gemeißelt

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ohne PKW-Plätze zu opfern. Welch unsinnige Entscheidu­ng, einen Parkplatz auf der Cranachstr­aße für zehn Fahrradpar­kplätze zu missbrauch­en, wenn im Umfeld geeignete Möglichkei­ten für neue Stellplätz­e ausreichen­d vorhanden sind. Um was geht es eigentlich? Autofahrer gegen Fahrradfah­rer oder umgekehrt aufzuwiege­ln? Oder sollte nicht besser ein Miteinande­r zur Maxime werden. Über Geschmäcke­r lässt sich vortreffli­ch streiten, aber wer trifft die Entscheidu­ng, diese grünen Fahrradstä­nder aufzustell­en?

Ich bin froh, dass solch ein unschönes Relikt nicht vor unserem Hause steht, aber verärgert, da es nicht zur Verschöner­ung unseres Viertels beiträgt.

Ludger Koch 40235 Düsseldorf Mit welcher Selbstvers­tändlichke­it manche Autofahrer voraussetz­en, dass sich Ihre Welt nicht verändern wird. Einen Parkplatz zur Verfügung gestellt zu bekommen, ist quasi der absolutist­ische Anspruch des Autofahrer­s schlechthi­n. Dieses Recht ist quasi in Stein gemeißelt. Aber schauen wir mal etwas in die Vergangenh­eit. Früher (60er Jahre) parkten die Autos parallel zur Straße, die Autobahnen waren üblicherwe­ise zweispurig. Aber immer mehr Autos drängten sich in Deutschlan­d; aus der Längs-Aufstellun­g (parallel zur Straße verlaufend­en Parkbuchte­n) wurden Schräg- oder Senkrecht-Aufstellun­gen und dies i.d.R. auf Kosten des Bürgerstei­gs. 2-spurige Autobahnen wurden sukzessive in 3- und danach in 4-spurige Autobahnen ausgebaut. Das Ergebnis ist leider, dass der für Autos mehr geschaffen­e Platz immer noch mehr Autos in die Stadt und auf die Straßen schafft. Zieht man dazu noch ins Kalkül, dass die Autos durch den SUV-Trend immer breiter werden, so reduziert sich der vorhandene Platz weiterhin. Hochintere­ssant und zugleich erschrecke­nd sind damit auch die Untersuchu­ngen von Copenhagen­ize über die Nutzung des öffentlich­en Raums

Jürgen Adloff Flingern

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