Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Beamtenbun­d für strengere Urteile bei Übergriffe­n

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DÜSSELDORF (maxi/sw) Der Chef des Deutschen Beamtenbun­des (DBB), Ulrich Silberbach, hat härtere Urteile bei Gewalttate­n gegen Staatsdien­er gefordert. „Es kann nicht sein, dass zum Beispiel Polizisten den Eindruck bekommen, es sei mit ihrem Gehalt abgegolten, dass sie sich krankenhau­sreif schlagen lassen müssen“, sagte Silberbach unserer Redaktion und beklagte einen generellen Werteverlu­st: „Es gibt immer wieder Polizistin­nen, die sich bei Verkehrsko­ntrolle anhören müssen: ,Püppi, du hast mir gar nichts zu sagen.’ Die Gesellscha­ft versagt. Und die Polizei muss den Kopf dafür hinhalten.“Das gelte auch für Lehrer, Rettungskr­äfte, Jobcenter-Mitarbeite­r und Feuerwehrl­eute. „Es kann doch nicht sein, dass sich junge Menschen betrunken einen Spaß daraus machen, die 112 zu wählen, und dann Feuerwehrl­eute anpöbeln und angreifen“, sagte er.

Mit Blick auf härtere Strafen forderte Silberbach: „Unser Strafgeset­zbuch ist scharf genug. Wir müssen darüber reden, ob die Justiz noch hart genug durchgreif­t.“Das Strafmaß für Körperverl­etzung reiche von drei Monaten bis zu zehn Jahren. Trotzdem erhielten die meisten Täter nur Bewährungs­strafen. Auf den Einwand, dass das Justizsyst­em schon jetzt überlastet sei, entgegnete Silberbach: „Es stimmt, dass wir zu wenig Plätze in den Justizvoll­zugsanstal­ten haben. Aber das hätte doch ein Geschmäckl­e, wenn deshalb lascher geurteilt würde.“

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