Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Duell der formschwäc­hsten Teams

In Fortuna und Wolfsburg treffen am Samstag die erfolglose­sten Bundesliga-Mannschaft­en der vergangene­n Wochen aufeinande­r.

- VON FALK JANNING

Fortunas Trainer Friedhelm Funkel ist gespannt, wie der VfL Wolfsburg heute (15.30 Uhr) in der Arena auftritt. „Sie haben andere Ambitionen, als das, was sie aktuell auf dem Platz abrufen“, sagt Funkel. „Nach einem guten Start in die Saison haben sie dann ein bisschen den Faden verloren. Sie spielen in den ersten Minuten hohes Pressing. Ich könnte mir vorstellen, dass Bruno (Labbadia, Anm. d. Red.) sein System ein bisschen verändert.“Hier sind alle wichtigen Informatio­nen zum Gegner:

Das Spiel Es ist das Duell der beiden erfolglose­sten Teams der vergangene­n Wochen: Fortuna hat die jüngsten vier Partien alle verloren und trägt seitdem die Rote Laterne. Sie steht am neunten Spieltag mächtig unter Druck und braucht vor den heimischen Fans unbedingt ein Erfolgserl­ebnis. Wolfsburg ist seit sechs Spielen sieglos, und damit so lange wie kein anderes Team im Fußball-Oberhaus. Beide Teams wollen Wiedergutm­achung betreiben und müssen im Kampf um den Klassenerh­alt dringend punkten. Der Sieger schießt sich aus der Krise, der Verlierer schlittert noch tiefer hinein.

Die aktuelle Form Der jüngste Bundesliga-Spieltag verlief für beide Mannschaft­en sehr enttäusche­nd und war für Düsseldorf der Gipfel der Krise: Fortuna unterlag mit 1:7 in Frankfurt, Wolfsburg mit 1:3 gegen den FC Bayern. Fortuna ist Schlusslic­ht der Liga, Wolfsburg hat als Zehnter nur vier Zähler Vorsprung auf die Abstiegspl­ätze.

Stärken und Schwächen Schwachpun­kt ist auf beiden Seiten die Defensive. In den jüngsten drei Partien kassierte Wolfsburg sieben von insgesamt 14 Gegentoren. Bislang blieb die Defensive der Niedersach­sen nur einmal ohne Gegentreff­er (beim torlosen Remis in Mainz). Ihre Stärken haben beide Mannschaft­en bei ruhenden Bällen: Sie kassierten bei Freistößen und Eckbällen bislang jeweils lediglich drei Gegentreff­er. Treffsiche­rer als im vergangene­n Jahr sind die Stürmer der Gäste: In der Saison 2017/18 waren sie nur neunmal erfolgreic­h gewesen (Divock Origi 7 Tore, Mario Gomez 1, Admir Mehmedi 1), in der laufenden Spielzeit haben sie schon sieben Tore auf dem Konto (WoutWeghor­st 3, Daniel Ginczek 2, Admir Mehmedi 2).

Die personelle Lage Fortuna fehlen die verletzten Raphael Wolf, Diego Contento, Oliver Fink und Andre Hofmann. Linksverte­idiger Niko Gießelmann ist wieder dabei. Wolfsburg fehlen Izmail Azzaoui, Ignacio Camacho, Josuha Guilavogui und Felix Klaus. Fraglich ist auch der Einsatz von Verteidige­r Robin Knoche, der in dieser Saison noch keine Minute verpasst hat, aber wegen Leistenpro­blemen in dieser Woche noch nicht trainierte. Erstmals zum 18er-Kader der ersten Mannschaft könnte das große VfL-Talent John Yeboah (18) gehören. Der Neffe von Ex-Bundesliga-Star Anthony Yeboah (Eintracht Frankfurt, Hamburger SV) trainiert derzeit bei den Profis mit. Der Außenstürm­er hat sich durch seine guten Leistungen in der A-Jugend-Bundesliga empfohlen, führt dort mit neun Toren die Torschütze­nliste an.

Der Trainer Auf Seiten der Wolfsburge­r würde im Fall einer weiteren Niederlage die Trainerdis­kussion weiter an Fahrt gewinnen. Allerdings unterlag VfL-Coach Bruno Labbadia als Bundesliga-Trainer noch nie seinem Gegenüber Friedhelm Funkel: Mit Leverkusen und dem HSV erreichte er drei Siege und ein Unentschie­den gegen die vom heutigen Fortuna-Trainer betreuten Teams von Eintracht Frankfurt und Hertha BSC Berlin.

Der direkte Vergleich Fortuna hat keines von sechs Pflichtspi­elen gegen den VfL gewonnen. In der Bundesliga­saison 2012/13 erreichten die Düsseldorf­er in Wolfsburg ein 1:1 ( Tore: 1:0 durch Mathis Bolly in der 37. Minute, 1:1 durch Ivica Oli in der 51. Minute), unterlagen dann in der Rückrunde daheim mit 1:4 (Ehrentreff­er durch Jens Langeneke per Elfmeter zum 1:3). In den Spielzeite­n 1994/95 und 1992/93 trafen die beiden Teams in der 2. Liga aufeinande­r: Daheim gab es aus Düsseldorf­er Sicht ein 1:1 und 1:2, auswärts ein 1:3 und 1:1.

Besonderes Für Jörg Schmadtke ist es ein besonderes Spiel. Der Manager des VfL Wolfsburg wurde in Düsseldorf

geboren und spielte sowohl in der Jugend für Fortuna als auch bei den Profis. Für sie absolviert­e der Keeper135 Bundesliga-Partien. 2001 arbeitete er noch einmal kurz als Torwarttra­iner für Fortuna. Auf der anderen Seite gibt es auch für Fortunas Torwarttra­iner Claus Reitmaier ein Wiedersehe­n: Der 54-Jährige war lange Jahre Nummer eins der Wölfe, stand von 1998 bis 2003 beim VfL unter Vertrag.

Sport Seite B4

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