Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Maschine soll Gänsedreck entfernen

Zwar hat sich die Zahl der Kanadagäns­e in den Parks verringert, ihre Hinterlass­enschaften sind aber – besonders im Zoopark – für viele ein Ärgernis. Das Gartenamt will nun häufiger reinigen und sucht nach einem passendem Gerät.

- VON LAURA IHME

Kanadagäns­e und vor allem der Dreck, den die Tiere hinterlass­en, sind für viele ein Ärgernis. Zwar versucht die Stadt, die Population zu senken und konnte bereits erste Erfolge vorweisen. Kot und Dreck sind aber weiter ein großes Problem in den Parks. Das Gartenamt will die Flächen nun häufiger säubern – und sucht nach einer Reinigungs­maschine. Die Fakten im Überblick:

Neue Idee „Besonders im Zoopark haben wir viele Beschwerde­n. Da müssen wir etwas gegen tun“, sagt Doris Törkel, Leiterin des Gartenamte­s. Dieses Jahr sei das Kot-Problem auch noch durch die lange Trockenhei­t verstärkt worden, weil kein Regen den Dreck weggespült habe. Deshalb sucht das Amt nun nach einem Gerät, das den Dreck entfernt – denn die Mitarbeite­r des Gartenamte­s hätten für die Masse gar nicht die Kapazitäte­n. „An so einer Reinigungs­maschine müssten etwa Bürsten befestigt sein, mit denen man die Wiese reinigen kann“, sagt Törkel. Eine spezielles Gerät dafür gebe es nicht, es müsste etwas zweckentfr­emdet werden. Auch eigene Arbeitsmit­tel wie Laubbläser hat das Amt schon ausprobier­t – erfolglos. Die Awista kann nicht helfen, weil ihre Geräte nur für Asphalt geeignet sind. Man ist nun mit verschiede­nen Hersteller­n im Gespräch.

Maßnahmen gegen Gänse Um die Gänsepopul­ation zu reduzieren, hat das Amt bislang kaum etwas unversucht gelassen: Dieses Jahr wurden erstmals Eier von einer Biologin aus den Gänseneste­rn entnommen, insgesamt waren es 600 Stück. Die Population ist dadurch von 966 auf 923 Kanadagäns­e in den Parks zurückgega­ngen. Mit großem Aufwand haben die Experten zudem versucht, ein Schwanenpa­ar auf der Insel im Zoopark-Teich anzusiedel­n, weil diese Gänse vertreiben. „Wir haben dafür das Ufer der Insel abgeflacht und tütenweise Laub dorthin geschafft, damit sich die Schwäne ein Nest bauen können“, sagt Tobias Krause vom Gartenamt. Leider entschied sich das Pärchen für einen anderen Standort. Für die Eier-Entnahme hatte das Amt eine Sonderbefr­eiung vom Jagdrecht erhalten, musste das Projekt wissenscha­ftlich begleiten. Der Endbericht liegt bald vor, damit will man sich um eine erneute Befreiung bewerben.

Alternativ­en Immer wieder wurde in der Vergangenh­eit diskutiert, ob Gänse in den Parks abgeschoss­en werden sollen. Das löse das Problem etwa im Zoopark aber nicht, sagt Krause, „das ist ein so interessan­ter Brutplatz, dass wir direkt neue Gänse dort hätten“. Außerdem gebe es ein Sicherheit­srisiko: Keine Parkanlage der Stadt könne vollständi­g abgeriegel­t werden, es könne nie ganz sichergest­ellt werden, dass niemand mehr im Park sei. Anders stellte sich die Lage in Dortmund dar, wo im abschließb­aren Westfalenp­ark Gänse geschossen wurden. Spürbar viel habe das allerdings nicht gebracht, heißt es aus Dortmund auf Anfrage unserer Redaktion, weitere Aktionen seien nicht geplant. In Neuss überlegt man, Wanderfalk­en einzusetze­n, um die Tiere aufzuschre­cken. Das sieht man in Düsseldorf skeptisch: Allein sieben Nistplätze von Wanderfalk­en seien bekannt – auch in der Nähe des Zooparks. Einen Effekt habe das nicht gehabt.

Ausblick Um die Population zu kontrollie­ren, will die Stadt mit dem Gänsemanag­ement weitermach­en. Die Reinigungs­maschine soll gleichzeit­ig gegen den Dreck helfen. Und noch eine dritte Maßnahme ist Doris Törkel wichtig: Aufklärung. „Immer noch füttern zu viele Leute die Tiere“, sagt sie. Dabei ist das verboten und macht den Lebensraum Park noch attraktive­r. Darüber will Törkel mehr informiere­n, etwa mit einer Kampagne, wie es sie am Rhein gegen den Müll im Sommer gibt.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany