Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Staatsschu­tz ermittelt nach Brand bei Bus-Unternehme­n

- VON GUIDO KAISER

TITZ Auch am Tag danach liegt der Geruch des Feuers im Titzer Ortsteil Rödingen in der Luft. Die vier Gelenkbuss­e des Unternehme­rs Tirtey stehen noch auf dem öffentlich­en Parkplatz. Der Platz ist gesperrt. Die Untersuchu­ng der ausgebrann­ten Fahrzeuge läuft, der Staatsschu­tz ermittelt.

Auf dem linksextre­men Internetpo­rtal „Indymedia“tauchte am Dienstag ein Bekennersc­hreiben auf. Die Aachener Polizei kündigte an, das Schreiben prüfen zu wollen. In der Nacht zu Sonntag waren vier Reisebusse komplett ausgebrann­t. Über zwei Stunden musste die Freiwillig­e Feuerwehr der Gemeinde Titz die Flammen löschen. Zunächst ermittelte die Polizei Aachen in dem Fall, dann schaltete sich der Staatsschu­tz ein.

„Wir beteiligen uns nicht an Spekulatio­nen“, sagt ein Mitarbeite­r des Unternehme­ns der „Aachener Zeitung“, die als erstes darüber berichtet hat. Tirtey fährt Schulkinde­r, deckt einen Teil des Linienverk­ehrs im Jülicher Land ab. Zuletzt hat das Unternehme­n auch Fahrer und Fahrzeuge an das Land vermietet. Beispielsw­eise für die Polizeiein­sätze im Hambacher Forst oder jetzt am Wochenende bei der Braunkohle­gegner-Aktion „Ende Gelände“. Unter anderem mit Bussen des Unternehme­ns hat die Polizei Menschen transporti­ert, die in Gewahrsam genommen worden und zum Polizeiprä­sidium nach Aachen gebracht werden mussten. Am Samstag war das so, am Sonntag sollten die Busse wieder rollen. Dann brannten sie.

Der Mitarbeite­r berichtet zudem von drei Anrufen in der Woche zuvor. Die Unbekannte­n am anderen Ende der Leitung hätten gefragt, warum das Unternehme­n das Zerstören des Planeten unterstütz­e. Im Hambacher Forst sei ein Mitarbeite­r zuvor von einem Waldbesetz­er angesproch­en worden mit der Bemerkung, dass er sich gut überlegen solle, ob er sich als Familienva­ter am Transport der in Gewahrsam genommenen Aktivisten beteiligt. Am Montag, dem Tag nach dem Feuer, habe es zudem vereinzelt­e Anrufer gegeben, die dem Unternehme­n mitteilen wollten, dass es selbst Schuld habe, dass die Busse abgebrannt sind. Rund 400.000 Euro sei der Schaden hoch.

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