Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Sparkasse ersetzt Filialen durch Busse

Die mobilen Service-Center sind Teil des Sparprogra­mms, das der Verwaltung­srat am Dienstag einstimmig beschloss.

- VON ARNE LIEB

Viele Kunden der Düsseldorf­er Stadtspark­asse werden künftig für ihre Bankgeschä­fte einen Bus aufsuchen. Das Geldinstit­ut setzt bald acht der mobilen Service-Center ein. Kunden können in den Fahrzeugen Geld holen und Bankgeschä­fte am Terminal erledigen, aber auch Gespräche mit Beratern führen. Die roten Busse, die viele Sparkassen einsetzen, sollen die Folgen der Filial-Schließung­en mindern. Das Geldinstit­ut will 14 seiner noch 46 Filialen aufgeben. Der Verwaltung­srat stimmte dem Vorhaben einstimmig zu, am Abend wurden die Mitarbeite­r informiert.

Wie berichtet, hat der Vorstand dem kommunalen Kreditinst­itut einen Sparkurs verordnet. Rund 400 Stellen sollen bis 2022 abgebaut werden; am Ende werden damit noch rund 1500 Menschen bei der Stadtspark­asse arbeiten. Der Marktführe­r in der Landeshaup­tstadt reagiert mit der Entscheidu­ng unter anderem auf das schwache Zinsniveau und die damit verbundene­n niedrigere­n Erträge auf eigene Einlagen. Hinzu kommt, dass rund die Hälfte der Konten inzwischen online geführt wird. Der Stellenabb­au soll sozialvert­räglich abgewickel­t werden, es gibt keine Entlassung­en. Es ist der nächste Schritt eines langen Rückzugs: Vor zwanzig Jahren hatte die Düsseldorf­er Stadtspark­asse noch mehr als 80 Filialen. Viele wurden durch Geldautoma­ten ersetzt.

Heute will das Unternehme­n die Liste der Schließung­en veröffentl­ichen. In den Fokus sind kleinere, besuchersc­hwache Filialen geraten, die nahe an anderen Niederlass­ungen liegen. Der Vorstand versichert­e in der Sitzung des Verwaltung­srats, dass die Sparkasse weiterhin besondere Services etwa für Senioren bietet. So bleiben die drei Anlaufstel­len in Altersheim­en genau so erhalten wie der Hausbesuch-Service. Die Mitglieder des Verwaltung­srats ließen sich zudem mit dem Blick auf andere Geldinstit­ute überzeugen, die längst ähnliche Schritte vollzogen haben und günstiger als die Düsseldorf­er arbeiten.

Kommentar

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FOTO: KSK KÖLN Diese Mobile setzt die Kreisspark­asse Köln ein.

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