Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
1171 Meerbuscher suchen aktuell eine Arbeitsstelle
Niedrige Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent in Meerbusch spiegelt gute Situation für den ganzen Kreis und die Region wider.
(RP) Am Arbeitsmarkt setzt sich der positive Herbstschwung fort. Mit einem erneuten Rückgang um 0,1 Prozentpunkte liegt die Arbeitslosigkeit im Rhein-Kreis Neuss Ende Oktober bei 4,9 Prozent. Betroffen sind 11.915 Menschen – insgesamt 1311 weniger als im Vorjahr. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die am Dienstag von der Agentur für Arbeit in Mönchengladbach vorgelegt wurden.
„Diese Entwicklung zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, dessen erklärtes Ziel zum Jahresauftakt die „Vier vor dem Komma“war. Für ihn gelte es, die aktuelle Quote weiter zu senken – unter anderem mit Blick auf Langzeitarbeitslose und junge Erwerbssuchende, auch wenn die Jugendarbeitslosigkeit im Rhein-Kreis mit 3,3 Prozent „schon erfreulich niedrig“sei.
Mit 4,1 Prozent konnte die Grevenbroicher Geschäftsstelle der Arbeitsagentur – zuständig auch für die beiden Nachbargemeinden Jüchen und Rommerskirchen – im Oktober kreisweit die niedrigste Arbeitslosenquote verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr sank dort die Quote immerhin um 0,9 Prozentpunkte.
Die Stadt Grevenbroich selbst hat aktuell eine Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent – genau 1646 Menschen sind zurzeit auf Jobsuche. In der Geschäftsstelle Neuss hingegen – dazu zählen auch Korschenbroich, Kaarst und Meerbusch – sank die Arbeitslosenquote auf 5,3 Prozent. Im September betrug sie noch 5,4 Prozent, im Oktober 2017 waren es 5,9 Prozent. Der Trend also stimmt. Nur mit der Vier vor dem Komma hapert es. Die konkreten Zahlen für Meerbusch: Zurzeit suchen 1171 Meerbuscher eine Arbeit, vo rzwölf Monaten waren es noch 1238. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 4,2 Prozent, vor zwölf Monaten lag sie bei 4,5 Prozent.
Der Stellenmarkt bleibt nach Angaben der Agentur für Arbeit auf hohem Niveau. Im Oktober 2018 hat der gemeinsame Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Mönchengladbach und der beiden Jobcenter Rhein-Kreis Neuss und Mönchengladbach 1479 Arbeitsstellen eingeworben, im Vergleich zum Vormonat 73 Stellen (-4,7 Prozent) weniger. Im Vergleich zum Vorjahresmonat beläuft sich das Minus auf 146 Stellen bzw. 9,0 Prozent weniger. Seit Jahresbeginn hat der gemeinsame Arbeitsgeber-Service 14.244 freie Arbeitsstellen eingeworben, 1042 Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum (-6,8 Prozent). „Mehr freie Arbeitsstellen bedeuten immer mehr Chancen für arbeitslose Frauen und Männer“, so Angela Schoofs, Leiterin der Agentur für Arbeit Mönchengladbach.
„Die positive Entwicklung der Arbeitslosenquote im Rhein-Kreis Neuss deckt sich mit den Ergebnissen unserer Konjunkturumfragen“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein. Die Unternehmen würden wegen ihrer sehr guten Geschäftslage Arbeitskräfte einstellen. „Allerdings – und das ist die Kehrseite der guten Konjunktur – finden viele Betriebe keine geeigneten Fachkräfte“, sagt Steinmetz. So blieben viele vakante Stellen häufig unbesetzt. Mittlerweile sei für die Betriebe der Mangel an qualifizierten Arbeitnehmern das bedeutendste Konjunkturrisiko.