Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Kretschmanns Reise in die Vergangenheit
Der Stürmer spielt am Freitag (19.30 Uhr) mit der Düsseldorfer EG bei seinem alten Klub in Krefeld.
Christian Kretschmann denkt gar nicht lange nach: „Das Ziel ist doch klar“, sagt der Stürmer der Düsseldorfer EG. „Wir wollen sechs Punkte am Wochenende holen, um beruhigt in die Pause zu gehen.“Trainer Harold Kreis sitzt daneben und lächelt – es ist diese Zielstrebigkeit, die das Team der DEG in der Deutschen Eishockey Liga in dieser Saison auszeichnet. Spiele gewinnen, egal wie, egal wie knapp. Und knapp wird es am Wochenende sicherlich, wenn die Partien bei den Krefeld Pinguinen (Freitag, 19.30 Uhr) und das Heimspiel gegen Wolfsburg (Sonntag, 14 Uhr) anstehen, bevor sich die Liga in die Deutschland-Cup-Pause verabschiedet.
Für Christian Kretschmann ist die Partie in Krefeld eine ganz Besondere. „Ich habe beim KEV gespielt, seit ich sechs Jahre alt war“, sagt er. „Meine komplette Jugendzeit habe ich bei den Pinguinen verbracht. Für uns war das größte Derby immer das gegen Düsseldorf.“Fünf Spielzeiten trug er danach das schwarz-gelbe Trikot im Seniorenbereich, absolvierte 239 DEL-Spiele für den KEV. Ein Krefelder durch und durch also?
Kretschmann lacht. „Dadurch, dass ich danach zunächst ein Jahr in Augsburg war, ist der Wechsel natürlich nicht so krass wie wenn ich sofort aus Krefeld zur DEG gegangen wäre“, sagt der 25-Jährige. „Aber als im Sommer das Angebot kam, habe ich schon zuerst gedacht: Düsseldorf? Wirklich? Das war doch der Erzfeind von früher.“
Den Schritt zu Rot-Gelb bereut der Stürmer keine Sekunde. „Wir haben eine tolle Mannschaft, ich fühle mich sehr wohl. Und nach meiner Verletzung zu Saisonbeginn bin ich endlich wieder voll dabei“, sagt er. Kretschmann füllt die ihm zugedachte Rolle zur Zufriedenheit der sportlichen Leitung aus.
„Christian ist ein sehr solider Stürmer, der vor allem seine defensiven Aufgaben pflichtbewusst erfüllt“, sagt Co-Trainer Tobias Abstreiter. „Wir erwarten keine Punkte und Tore von ihm“, fügt Trainer Kreis an. „Wir schätzen seine verantwortungsvolle Spielweise vor allem in Unterzahl.“
Einen solchen Auftritt wünscht sich der Coach von all seinen Spielern im Derby. „Krefeld hat gerne die Scheibe, bestimmt gerne das Tempo. Wir müssen proaktiv auftreten“, betont Kreis. „Dabei dürfen wir aber nicht ins offene Messer rennen. Wir müssen Krefeld kompakt unter Druck setzen.“Das klappte im Heimspiel nur bedingt: 0:3 lag die DEG nach zwei Dritteln zurück, schaffte noch den Ausgleich, um dann in der Verlängerung zu verlieren.
Am Freitag ist Jerome Flaake, der seit der Saisonvorbereitung mit einem Mittelfußbruch ausfiel, endlich wieder dabei: „Stand heute wird mit großer Wahrscheinlichkeit spielen“, sagt Kreis über den vor der Saison als Top-Spieler verpflichteten Stürmer. „Wir werden der Mannschaft von Montag bis Freitag freigeben“, sagt Harold Kreis. „Das brauchen wir, um uns körperlich und mental ein bisschen zu erholen. Wir spielen ein sehr laufintensives Spiel.“