Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kretschman­ns Reise in die Vergangenh­eit

Der Stürmer spielt am Freitag (19.30 Uhr) mit der Düsseldorf­er EG bei seinem alten Klub in Krefeld.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

Christian Kretschman­n denkt gar nicht lange nach: „Das Ziel ist doch klar“, sagt der Stürmer der Düsseldorf­er EG. „Wir wollen sechs Punkte am Wochenende holen, um beruhigt in die Pause zu gehen.“Trainer Harold Kreis sitzt daneben und lächelt – es ist diese Zielstrebi­gkeit, die das Team der DEG in der Deutschen Eishockey Liga in dieser Saison auszeichne­t. Spiele gewinnen, egal wie, egal wie knapp. Und knapp wird es am Wochenende sicherlich, wenn die Partien bei den Krefeld Pinguinen (Freitag, 19.30 Uhr) und das Heimspiel gegen Wolfsburg (Sonntag, 14 Uhr) anstehen, bevor sich die Liga in die Deutschlan­d-Cup-Pause verabschie­det.

Für Christian Kretschman­n ist die Partie in Krefeld eine ganz Besondere. „Ich habe beim KEV gespielt, seit ich sechs Jahre alt war“, sagt er. „Meine komplette Jugendzeit habe ich bei den Pinguinen verbracht. Für uns war das größte Derby immer das gegen Düsseldorf.“Fünf Spielzeite­n trug er danach das schwarz-gelbe Trikot im Seniorenbe­reich, absolviert­e 239 DEL-Spiele für den KEV. Ein Krefelder durch und durch also?

Kretschman­n lacht. „Dadurch, dass ich danach zunächst ein Jahr in Augsburg war, ist der Wechsel natürlich nicht so krass wie wenn ich sofort aus Krefeld zur DEG gegangen wäre“, sagt der 25-Jährige. „Aber als im Sommer das Angebot kam, habe ich schon zuerst gedacht: Düsseldorf? Wirklich? Das war doch der Erzfeind von früher.“

Den Schritt zu Rot-Gelb bereut der Stürmer keine Sekunde. „Wir haben eine tolle Mannschaft, ich fühle mich sehr wohl. Und nach meiner Verletzung zu Saisonbegi­nn bin ich endlich wieder voll dabei“, sagt er. Kretschman­n füllt die ihm zugedachte Rolle zur Zufriedenh­eit der sportliche­n Leitung aus.

„Christian ist ein sehr solider Stürmer, der vor allem seine defensiven Aufgaben pflichtbew­usst erfüllt“, sagt Co-Trainer Tobias Abstreiter. „Wir erwarten keine Punkte und Tore von ihm“, fügt Trainer Kreis an. „Wir schätzen seine verantwort­ungsvolle Spielweise vor allem in Unterzahl.“

Einen solchen Auftritt wünscht sich der Coach von all seinen Spielern im Derby. „Krefeld hat gerne die Scheibe, bestimmt gerne das Tempo. Wir müssen proaktiv auftreten“, betont Kreis. „Dabei dürfen wir aber nicht ins offene Messer rennen. Wir müssen Krefeld kompakt unter Druck setzen.“Das klappte im Heimspiel nur bedingt: 0:3 lag die DEG nach zwei Dritteln zurück, schaffte noch den Ausgleich, um dann in der Verlängeru­ng zu verlieren.

Am Freitag ist Jerome Flaake, der seit der Saisonvorb­ereitung mit einem Mittelfußb­ruch ausfiel, endlich wieder dabei: „Stand heute wird mit großer Wahrschein­lichkeit spielen“, sagt Kreis über den vor der Saison als Top-Spieler verpflicht­eten Stürmer. „Wir werden der Mannschaft von Montag bis Freitag freigeben“, sagt Harold Kreis. „Das brauchen wir, um uns körperlich und mental ein bisschen zu erholen. Wir spielen ein sehr laufintens­ives Spiel.“

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FOTO: IMAGO DEG-Stürmer Christian Kretschman­n (rechts) im Duell mit Maximilian Kastner von RB München.

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