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Antisemiti­smus-Ermittlung­en gegen Mitglieder von Labour

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LONDON (witt) Scotland Yard geht gegen die britische Labour-Partei vor. Die Polizeiprä­sidentin von London, Cressida Dick, sagte der BBC, man ermittle wegen des Verdachts auf „antisemiti­sche Hassverbre­chen“von Labour-Mitglieder­n. Man stütze sich auf ein Dossier, das parteiinte­rne Dokumente enthalte. Sie sollen insgesamt 45 Fälle antisemiti­scher Äußerungen von Labour-Mitglieder­n auflisten. Darunter fand sich ein Beitrag wie: „Wir werden dieses Krebsgesch­wür der Juden loswerden.“Eine Labour-Abgeordnet­e wurde auf Facebook als „zionistisc­he Extremisti­n“beschimpft, die „ordentlich Prügel verdient“.

Labour hat schon länger ein Antisemiti­smus-Problem. Judenfeind­liche Vorfälle oder antisemiti­sche Äußerungen von Partei-Aktivisten häuften sich. Prominente­stes Beispiel war zuletzt der Londoner Ex-Bürgermeis­ter Ken Livingston­e, der von einer Kollaborat­ion zwischen Nazis und Zionisten schwadroni­erte. Der heutige Parteichef Jeremy Corbyn selbst hat sich als Hinterbänk­ler oft mit Antizionis­ten solidarisi­ert. Im Frühjahr warf die jüdische Gemeinde Corbyn vor, mit Organisati­onen wie Hamas und Hisbollah, die das Existenzre­cht Israels infrage stellen, gut Freund zu sein. Corbyn umgebe sich mit Menschen, die antisemiti­sche Ansichten haben, und behaupte dann, diese nie gehört oder gelesen zu haben. Er sei wegen seiner linken Ideologie unfähig, die Gefahr des Antisemiti­smus zu verstehen.

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