Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Reul sagt Altstadtwirten Unterstützung zu
Die Altstadtwirte sind erleichtert: Innenminister Herbert Reul (CDU) hat bei seinem Besuch der längsten Theke der Welt versichert, die Düsseldorfer Polizei in den sogenannten Konzeptnächten auch weiterhin mit Kräften der Bereitschaftspolizei zu unterstützen. Ausnahmen seien Großlagen wie zuletzt am Hambacher Forst, als wegen des zeitgleich stattfindenden Besuchs des türkischen Staatsschefs in Köln alle Bereitschaftskräfte anderswo im Land gebraucht wurden.
„Dafür haben wir absolutes Verständnis“, sagte der stellvertretende Wirtesprecher Walid El Sheik, der dem Minister zuvor deutlich gemacht hatte, dass das Sicherheitsgefühl in der Altstadt nur durch die Polizeipräsenz gewährleistetet ist, das im Konzept Altstadt 2020 festgeschrieben wurde. Danach wird die Düsseldorfer Polizei an Wochenend- und den Nächten vor Feiertagen durch die Bereitschaftspolizei verstärkt. „Ohne diese starke Präsenz geht es nicht“, sagte El Sheik.
Reul war einer Einladung von Wirtesprecherin Isa Fiedler gefolgt, die von seiner Antwort auf eine Anfrage der Grünen im Landtag irritert war. Er hatte darin unter anderem erklärt, die Düsseldorfer Polizei sei in der Pflicht, auch ohne Unterstützung der Bereitschaftspolizei oder benachbarter Behörden die Sicherheit in der Altstadt zu gewährleisten. Das sei auf die erwähnten Ausnahmen bezogen gewesen und missverstanden worden, versicherte der Minister und ließ die krankheitsbedingt abwesende streitbare Wirtesprecherin herzlich grüßen.
Bei seinem knapp dreistündigen Altstadtbesuch, den er auch zu Gesprächen mit Beamten der Altstadtwache nutzte, erlebte Reul in der Nacht zu Donnerstag hautnah mit, was die Polizei als „einsatzintensive“ Halloween-Nacht bilanziert, die sich aber kaum von „normalen“Wochenenden in der Altstadt abgehoben habe. Die Beamten hatten etliche Streitigkeiten schlichten müssen. Zwei davon waren eskaliert: Auf der Ritterstraße stach ein Mann einen 25-Jährigen im Streit um eine Frau nieder; im Hofgarten erlitt ein Mann während der Auseinandersetzung zweier Gruppen Stichverletzungen durch eine noch unbekannte Waffe.