Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Der romantisch­e Kirchenmus­iker Klaus Langer

- VON LARS WALLERANG

Manche Komponiste­n-Karrieren beginnen spät: Eigentlich hat Klaus Langer (58) Ton- und Bildtechni­k an der Schumann-Hochschule studiert. Heute ist er Tonsetzer, Kirchenmus­iker und Besitzer einer Harmoniums-Werkstatt. Zwei Jahrzehnte arbeitete der gebürtige Grevenbroi­cher fürs Radio und war mit dem Übertragun­gswagen quer durch die Republik unterwegs. Doch die Rundfunkan­stalten hatten immer weniger Verwendung für seine Dienste. Darum verlegte er sich auf Tätigkeite­n rund um die Kirchenmus­ik. Ein C-Examen hatte er während seines Studiums abgelegt. Kompositio­ns-Studien folgten.

Als Kirchenmus­iker ist Langer für die Evangelisc­he Friedenski­rchengemei­nde tätig. „Schreib doch mal was fürs uns“, sollen Mitglieder der Kantorei gebeten haben, sagt Langer, der sich im Komponiste­n-Amt auch Tadeusz Klaus nennt. „Die Gema riet mir, einen Künstlerna­men zu verwenden.“Es gebe zu viele Komponiste­n mit dem Namen Klaus Langer.

Kirchlich ist auch ein großer Teil der Musik von Langer. Für die Gemeinde der Friedenski­rche etwa hat er eine Lukas-Passion (2010) komponiert für Chor, Orchester, Bariton, Sprecher und Harmonium. Die Tonsprache romantisch. Und dazu steht er: „Es gibt ja heute eine Tendenz zur Neo-Romantik“, sagt Langer. „Und da würde ich mich einordnen, obwohl ich Schubladen nicht so mag.“

Jetzt ist ein Requiem fertig geworden für vierstimmi­gen gemischten Chor, Klavier und Harmonium. Uraufgefüh­rt wird die Totenmesse allerdings nicht in Düsseldorf, sondern in einer schwedisch­en Ortschaft bei Stockholm. Das Harmonium, das im Requiem zum Einsatz kommt, spielt für Langer eine wichtige Rolle. Für die Lukas-Passion habe er einen Ton gesucht für den „letzten Atemzug“Christi. Und dafür biete das Harmonium den passenden Klang.

Auch in Düsseldorf sind jetzt neue Werke von Klaus Langer zu hören: Im Rahmen des Herbstkonz­ertes der Kantorei der Friedenski­rche, Florastraß­e 55, erklingen Sonntag, 18. November, 17 Uhr, unter Leitung von Andreas Petersen zwei Uraufführu­ngen: Langers „Friedensre­ichkantate“op. 23 und „Pater noster“op. 25.

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