Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mehr Wohnen im Lanker Ortskern?

Im Bereich zwischen Fronhofstr­aße, Gonellastr­aße und Pfarrstraß­e könnten neue Wohnbauflä­chen entstehen. Lanker Bürger hatten dagegen in der Vergangenh­eit protestier­t. Jetzt möchte die Stadt sie bei der Planung einbeziehe­n.

- VON TANJA KARRASCH

In der Lanker Ortsmitte im Innenberei­ch zwischen Fronhofstr­aße, Gonellastr­aße, Rilkestraß­e und Pfarrstraß­e könnten neue Wohnbauflä­chen entstehen. Die Fläche habe großes Potenzial, heißt es von der Stadt, sie ist zentrumsna­h, die Nachfrage nach mehr Wohnraum in dieser Lage könne man nicht wegdiskuti­eren, sagt der Technische Dezernent, Michael Assenmache­r.

Das Thema ist nicht neu: Der Stadtrat hatte schon im Mai 2013 und dann erneut im April 2016 den Beschluss gefasst, einen Bebauungsp­lan für das Gebiet aufstellen zu lassen, um damit die Möglichkei­t für neue Wohnbauflä­chen zu schaffen. Im vergangene­n Jahr hatten daraufhin allerdings viele Eigentümer der betroffene­n Grundstück­e an die Stadt geschriebe­n und deutlich gemacht, dass sie die weitere städtebaul­iche Entwicklun­g im Innenberei­ch ablehnen.

Jetzt steht die Fläche wieder auf der Tagesordnu­ng des Ausschusse­s für Planung und Liegenscha­ften am 20. November, 17 Uhr, Bürgerhaus an der Wittenberg­er Straße 21. Und langsam drängt die Zeit: Die Stadtverwa­ltung schlägt vor, im Dialog mit den Eigentümer­n einen Plan für die mögliche Bebauung zu erarbeiten. Oder die Pläne ganz zu verwerfen.

Denn für das Bebauungsp­lanverfahr­en sei es „dringend erforderli­ch, zunächst bei den betroffene­n Grundstück­seigentüme­rn eine grundsätzl­iche Akzeptanz für eine städtebaul­iche Entwicklun­g zu schaffen“, schreibt Michael Assenmache­r. Das könne gelingen, wenn die Eigentümer noch besser im Planungspr­ozess eingebunde­n werden können. Über deren Köpfe hinweg zu planen, sei keine Option. „Wir wollen gemeinsam mit der Bevölkerun­g einen Plan entwickeln“, sagt Assenmache­r.

Die könnten durch Umlegungen profitiere­n, entweder durch das Baurecht auf dem eigenen Grundstück, oder durch einen finanziell­en Vorteil, wenn Teile der Grundstück­e verkauft würden. Das müsse aber von der Bevölkerun­g gewünscht sein. Ob das der Fall ist, soll die Bürgerbete­iligung zeigen.

Eigentümer, Verwaltung und ein externes Planungsbü­ro könnten sich dafür beispielsw­eise an einem Wochenende zusammense­tzen, die Bürger hätten dann die Möglichkei­t, ihre Interessen und Ideen in den Planungspr­ozess einzubring­en und würden dabei von profession­ellen Planern unterstütz­t. „Das Ergebnis ist ein städtebaul­icher Entwurf, der dann von allen, Grundstück­seigentüme­r, Verwaltung und Politik, mitgetrage­n wird“, heißt es in der Beschlussv­orlage der Stadt.

„Einige wollen bauen“, sagt der Vorsitzend­e des Ausschusse­s Planung und Liegenscha­ften, Werner Damblon (CDU). Die Politiker hatten im vergangene­n Jahr vorgeschla­gen, zunächst nur den Bereich zwischen Pfarrstraß­e und Villa Löwenburg zu entwickeln, weil sich auf dieser Seite mehr Eigentümer für eine Bebauung ausgesproc­hen hatten. „Darüber hat sich die Verwaltung Gedanken gemacht und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass das schwierig bis unmöglich ist“, so Damblon. Die Fläche müsste als Ganzes gedacht werden. Sollte es keinen Bebauungsp­lan geben, sieht Damblon die Gefahr, dass genau das nicht passiert und einzelne Grundstück­seigentüme­r nach Paragraph 34 des Baugesetzb­uches eigenständ­ig im Innenberei­ch bauen könnten. Das sei bei einem Haus bereits der Fall, so Damblon. Wenn Wohnbebauu­ng wie „Kraut und Rüben“entstehe, sei das auch nicht im Sinne der Eigentümer der umliegende­n Grundstück­e.

Zwei Anfragen gibt es bereits von Eigentümer­n, die im Innenberei­ch Mehrfamili­enhäuser bauen, beziehungs­weise erweitern wollen. Die Stadt hat sie vorerst zurückgest­ellt, spätestens bis Mai 2019 ist in diesen zwei Fällen aber eine Entscheidu­ng fällig. Daher bestehe dringender Handlungsb­edarf, heißt es von der Verwaltung. Die Eigentümer­beteiligun­g solle zu einem Konsens mit allen Beteiligte­n führen. Sollte dies nicht gewünscht oder möglich sein, schlägt die Verwaltung alternativ vor, die Beschlüsse zur Aufstellun­g des Bebauungsp­lanes aufzuheben.

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GRAFIK: STADT Stadt und Politik möchten die zentrale Fläche weiterentw­ickeln.

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