Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
53.000 Düsseldorfer leiden an der Volkskrankheit Diabetes
Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) in Bilk will mit einer bundesweiten Langzeitstudie mehr über die Auswirkungen und Komplikationen erfahren.
Eine von ihnen ist Andrea Fabry, deren Fitness soeben getestet wird und die aus diesem Grund auf einem Ergometer strampelt. Die 47-Jährige erfuhr vor einem Jahr, dass sie an Diabetes Typ 1 erkrankt ist, also an der Form, die durch verschiedene Faktoren, vor allem aber durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems ausgelöst wird und die sich durch den Lebensstil nicht beeinflussen lässt. „Ich war zunächst total geschockt“, erinnert sie sich. Aber dann folgte die Phase der aktiven Auseinandersetzung mit der Krankheit, „ich wollte alles wissen.“ So kam sie zum Düsseldorfer Diabetestag im September und erfuhr von der großen, nationalen Studie, an der das DDZ maßgeblich beteiligt ist.
Dabei werden Patienten alle fünf Jahre zur umfassenden Untersuchung eingeladen, um den Verlauf der Erkrankung zu beobachten und Folgeschäden möglichst früh zu entdecken, bestenfalls zu vermeiden. „Wir wollen wissen, wie Komplikationen entstehen, deshalb testen wir auch die Augen, den Energiestoffwechsel und die Herzleistung, Gefäße und Nerven, und können dabei kleinste Veränderungen erkennen“, so Roden. Auch wird die Wirkung von Insulin auf Muskeln, Fettgewebe und Organe wie die Leber untersucht.
Andrea Fabry wird in den nächsten Tagen erfahren, wie viel Insulin ihre Bauchspeicheldrüse noch produziert und wie viel Sauerstoff ihr Körper bei Belastung aufnimmt. Sie wird künftig regelmäßig Fragebögen ausfüllen zu ihrer Lebensweise, wie sie sich ernährt, wie viel sie sich bewegt, wie zufrieden sie mit ihrem Leben ist. Nach dem ersten Schock, ist mittlerweile wieder ihr Optimismuszurückgekehrt:„Ichbin einfach froh, in unserer Zeit zu leben, und von den Fortschritten der Wissenschaft zu profitieren.“