Rollentausch mit Fingerspitzengefühl

Der größte Spaß an Karneval sind die Kostüme. Wild darf man dann sein, frech, laut, obszön, gerne auch schrill und ausgeflippt. Der Karneval ist das Ventil, durch das sich Aufgestautes und Träume entladen. Dass man sich dabei über andere lustig macht, gehört dazu.

Der Spaß hört aber auf, wenn sich Jecke beim Griff in die Kostümkiste oder in den Schminktopf vergreifen. Nazi-Uniformen sind natürlich tabu, KZ-Anzüge ebenfalls. Sich schwarz anzumalen und wülstige Lippen zu schminken, sollte man auch nicht mehr machen, weil es schlimme Klischees von afrikanisch-stämmigen Menschen bedient. Nachdenken hilft wie immer im Leben, Fingerspitzengefühl auch.

Bei folkloristischen Kostümen wird die Differenzierung schon schwieriger. Ist eine Geisha-Tracht per se rassistisch? Dann wäre es ein Dirndl ebenfalls. Vollends absurd wird es, wenn Männer nicht mehr in Frauenkleider schlüpfen dürfen, weil dies Transsexuelle diskriminiert. Transsexuelle sind Menschen im falschen Körper, nicht in falschen Kleidern. Da hat der Rollentausch der Geschlechter an Karneval überhaupt nichts mit zu tun. M. Stöcker

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Ausgeschlossen sind Mitarbeiter des Verlags oder verbundener

Unternehmen. Das Los entscheidet, Gewinner werden kurzfristig benachrichtigt. Teilnahme- und Datenschutzbestimmungen auch unter www.rp-on- line.de/teilnahmebedingungen 31 37 41 42

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