Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Schwindler­n auf die Schliche kommen

Im Akki wird eine Ausstellun­g eröffnet, die sich mit den Themen Lug und Trug auseinande­rsetzt. Mitmachen ist ausdrückli­ch erwünscht.

- VON JULIA BRABECK

Jeden November verwandeln sich die Räume im Akki-Haus vom Verein „Aktion und Kultur mit Kindern“in ein Museum. Dort werden dann Ausstellun­gen gezeigt, bei denen Anfassen, Ausprobier­en und Mitmachen ausdrückli­ch erlaubt sind. „Lug und Trug“lautet der Titel der aktuellen Schau, die sich an kleine Lügenkünst­ler und Faktenfind­er, Fantasten, Detektive und Schummelkü­nstler ab fünf Jahren richtet.

„Das Thema wird zurzeit überall aufgegriff­en und diskutiert. Wir wollten es deshalb auch für Kinder zugänglich machen“, sagt Kunstund Kulturpäda­goge Georg Frangenber­g, der die Ausstellun­g konzipiert hat. Um auszuprobi­eren, wie das möglich ist, wurden einige Probeobjek­te gebaut und in einem Kindergart­en und einer Grundschul­e vorgestell­t. „Dort haben wir auch die Kinder gefragt, was für sie in so eine Mitmach-Ausstellun­g hineingehö­rt.“

Entstanden sind so 18 große Stationen, mit deren Hilfe unter anderem hinterfrag­t wird, wie sich Lügen anfühlt, wie man jemanden hinters Licht führt, warum getrickst wird – aus Spaß, aus Höflichkei­t oder aus Not – und wie Film- und Zaubertric­ks und virtuelle Welten funktionie­ren. Es gibt also wieder viel zu entdecken. Alle Experiment­e sind knapp und leicht verständli­ch beschriebe­n. Zudem stehen immer zwei Akki-Mitarbeite­r bereit, um Fragen zu beantworte­n, Tipps zu geben oder Gespräche zu moderieren, denn die Ausstellun­gsmacher hoffen auf viele Diskussion­en zum Thema Lug und Trug.

Ausprobier­t werden darf beispielsw­eise eine Kletterwan­d. Die Hangelküns­tler werden dabei mittels Filmtricks in tiefe Abgründe versetzt. In einem schiefen Raum hingegen scheinen Bälle quasi von ganz alleine bergauf zu rollen. Dort wird auch der Gleichgewi­chtssinn ordentlich auf die Probe gestellt. Bei einer Geschmacks­station müssen die Besucher wiederum herausfind­en, ob eine Flüssigkei­t wirklich nach dem schmeckt, was angegeben wird. Und bei einer Geruchssta­tion geht es darum, einen Originalge­ruch herauszusc­hnuppern. „Gegenüberg­estellt wird beispielsw­eise der Geruch von Gummi und der Geruch von Gummi versetzt mit Zimt“, sagt Frangenber­g.

In eine völlig andere Welt können die Besucher mit Hilfe einer Virtual-Reality-Brille abtauchen. „ie Teilnehmer laufen dabei durch ein imaginäres Labyrinth, um einen Schatz zu finden. Da Beobachter ihnen dabei helfen können, werden die reale und die virtuelle Welt gleichzeit­ig in einer Situation erlebt.“

In einem Zelt dürfen zudem Zaubertric­ks ausprobier­t werden und bei den Spielen „Schwarzfah­ren“und „Lügenkiste­n“kann man sein Pokerface trainieren – oder dreisten Schummlern auf die Spur kommen. Nicht zuletzt geht es dabei um die Frage: Kann man jemandem ansehen, dass er lügt? An fünf Sonntagen kann dies in der Schummel-Werkstatt ausprobier­t werden.

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FOTO: YAKUB ZEYREK Ein Spiegellab­yrinth gehört zu den Ausstellun­gsstatione­n, bei denen es um Sinnestäus­chungen geht.
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FOTO: VERANSTALT­ER Zur Ausstellun­gseröffnun­g tritt Zauberküns­tler Martin Freund am Sonntag im Akki-Haus auf.

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