Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Innenminis­ter will mehr Polizisten

An der Veranstalt­ung des CDU-Stadtverba­nds Meerbusch mit Herbert Reul zum Thema „Innere Sicherheit in NRW“nahmen rund 80 Interessie­rte teil. Es gab viele Fragen aus dem Publikum.

- VON MONIKA GÖTZ

Die bundesweit­e Politik beeinfluss­t auch Meerbusche­r Belange. So musste der Besuch von Herbert Reul, Minister des Inneren des Landes NRW, auf Einladung des CDU-Stadtverba­nds Meerbusch im Hotel Osterather Hof vorverlegt werden. Grund war die kurzfristi­g anberaumte Sondersitz­ung des NRW-CDU-Vorstands mit den NRW-Kandidaten für den CDU-Vorsitz Friedrich Merz und Jens Spahn in Düsseldorf.

Aber das schmälerte das Interesse an dem Thema „Innere Sicherheit in Nordrhein-Westfalen“nicht. Rund 80 Gäste hörten sich die sehr direkt und locker in eine Art Bestandsau­fnahme verpackten Ausführung­en von Herbert Reul an. Es ging unter anderem um Ausrüstung und Stärke der Polizei: „Das ist alles irre teuer. Mit mehr Personal und besseren Einsatzmit­teln könnte mehr erreicht werden.“

Im Laufe des Vortrags kamen der Einsatz von Fußfesseln bei unterschie­dlichen Delikten ebenso zur Sprache wie organisier­te Kriminalit­ät, Telekommun­ikationsüb­erwachung, automatisc­he Kennzeiche­n-Erfassung oder die Null-Toleranz-Strategie. „Wir müssen uns kümmern und konsequent handeln“, empfiehlt der Innenminis­ter.

Er erklärt: „Terrorismu­s ist nicht mit Pollern und vielen Polizisten zu bekämpfen.“Und Telefonate oder Verbindung­en über Kurzmittei­lungen müssten vor der Straftat abgehört werden: „Wir müssen wissen, was geplant ist, wo welche Kontakte sind.“Reul rät zur intensiven Zusammenar­beit mit den europäisch­en Ländern: „Es gibt zu viele Unterschie­de. Dabei wäre der Austausch von Daten in der EU äußerst wichtig. Deshalb ist die Zusammenar­beit unser Zukunftspr­ojekt.“

Aus dem Publikum gab es unter anderem Fragen zu „Deutschlan­d als Geldwäsche-Paradies“. Auch hier setzt der Innenminis­ter auf Zusammenar­beit: „Wir sind dran an diesem Thema.“Die Vorgänge rund um den Hambacher Forst, der Rechtsextr­emismus und das Flüchtling­sthema kamen seitens des Publikums ebenfalls zur Sprache. Zu letzterem beruhigt Reul: „Die Kriminalit­äts-Rate ist zurückgega­ngen. Trotzdem – wir müssen zügig abschieben, auch wenn das in einem Rechtsstaa­t nicht einfach ist.“

Nach einer guten Stunde musste der Minister – unter Protest einiger Besucher – Osterath wieder verlassen.

Werner Damblon, Fraktionsc­hef der Meerbusche­r CDU, ging kurz auf die Situation der Partei in Meerbusch ein: „Die zwei Jahre bis zur nächsten Kommunalwa­hl werden wir nutzen, um klar zu sagen, was wir wollen – auch wenn hier und da die nötige Mehrheit fehlen sollte. Das nehmen wir in Kauf.“Mit Blick auf die Wahl des neuen CDU-Vorstands in Berlin sagte Damblon: „Wir rechnen hier mit ein bis zwei Regionalko­nferenzen, an denen alle Mitglieder teilnehmen dürfen. Beim Bundespart­eitag in Berlin sind aus Meerbusch Gabi Pricken und Lutz Lienenkämp­er dabei.“

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FOTO: DPA Herbert Reul (hier bei der Vorstellun­g von neuen Polizei-Spezialhel­men) sprach auch in Osterath über die Ausrüstung der Polizei.

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