Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fortuna funkt ein Lebenszeic­hen

Nach sechs Niederlage­n in Serie feiert der Bundesliga-Aufsteiger seinen zweiten Sieg. Das 4:1 gegen Hertha BSC hat nach Einschätzu­ng der Beteiligte­n Signalwirk­ung. Die Düsseldorf­er spielen nach dem Führungstr­effer wie befreit auf.

- VON PATRICK SCHERER

DÜSSELDORF Erich Rutemöller sah irgendwie anders aus. Der Kopf war oben, die Mundwinkel ebenso. Mit glückselig­er Miene schlendert­e der 73-Jährige in die Mixed Zone. „Ich kann gar nicht sagen, wie schön es sich anfühlt, hier mal nicht eine Niederlage erklären zu müssen“, sagte der Sportvorst­and von Fortuna Düsseldorf. Der freudetrun­kene Rutemöller stand am Samstag exemplaris­ch für alle, die es mit dem Bundesliga-Aufsteiger halten. Sieben Spiele und knapp zwei Monate mussten die Düsseldorf­er auf den zweiten Ligasieg warten. Das 4:1 gegen Hertha BSC war das so sehr herbeigese­hnte Erfolgserl­ebnis und das klare Zeichen an die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerh­alt: Schreibt uns bloß nicht zu früh ab!

„Alle Achtung vor der Leistung in der zweiten Halbzeit“, sagte Rutemöller. „Wir haben die Räume gut genutzt, und endlich war auch mal der Abschluss da.“In der Tat. Takashi Usami hätte die Sehnsucht nach dem ersten Führungstr­effer seit dem 15. September (2:1 gegen Hoffenheim) nicht besser stillen können als mit diesem Vollspanns­chuss in den Winkel nach 51 Minuten. „Das muss ich mir gleich nochmal angucken“, sagte Trainer Friedhelm Funkel. „Das war – glaube ich – ein Traumtor. Das ging so schnell, das habe ich gar nicht gesehen.“

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Fortuna bereits eine Rolle auf dem Rasen einnehmen müssen, die sie selten einnimmt: Sie gestaltete das Spiel. Grund dafür war die Gelb-Rote Karte gegen den Berliner Maxi Mittelstäd­t kurz vor der Halbzeit. „Der Platzverwe­is kam uns natürlich zugute, aber die Mannschaft hat das dann hervorrage­nd umgesetzt“, sagte Funkel. Und auch sein Gegenüber Pal Dardai zeigte sich angetan davon, wie geduldig die Düsseldorf­er blieben, mit Diagonalbä­llen immer wieder die Seite verlagerte­n und so die Herthaner gehörig ins Laufen brachten. Einer dieser Diagonalbä­lle von Adam Bodzek war dann auch die Initialzün­dung vor dem 1:0.

Der Führungstr­effer brachte schließlic­h das schmerzlic­h vermisste

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