Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Fortuna funkt ein Lebenszeichen
Nach sechs Niederlagen in Serie feiert der Bundesliga-Aufsteiger seinen zweiten Sieg. Das 4:1 gegen Hertha BSC hat nach Einschätzung der Beteiligten Signalwirkung. Die Düsseldorfer spielen nach dem Führungstreffer wie befreit auf.
DÜSSELDORF Erich Rutemöller sah irgendwie anders aus. Der Kopf war oben, die Mundwinkel ebenso. Mit glückseliger Miene schlenderte der 73-Jährige in die Mixed Zone. „Ich kann gar nicht sagen, wie schön es sich anfühlt, hier mal nicht eine Niederlage erklären zu müssen“, sagte der Sportvorstand von Fortuna Düsseldorf. Der freudetrunkene Rutemöller stand am Samstag exemplarisch für alle, die es mit dem Bundesliga-Aufsteiger halten. Sieben Spiele und knapp zwei Monate mussten die Düsseldorfer auf den zweiten Ligasieg warten. Das 4:1 gegen Hertha BSC war das so sehr herbeigesehnte Erfolgserlebnis und das klare Zeichen an die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt: Schreibt uns bloß nicht zu früh ab!
„Alle Achtung vor der Leistung in der zweiten Halbzeit“, sagte Rutemöller. „Wir haben die Räume gut genutzt, und endlich war auch mal der Abschluss da.“In der Tat. Takashi Usami hätte die Sehnsucht nach dem ersten Führungstreffer seit dem 15. September (2:1 gegen Hoffenheim) nicht besser stillen können als mit diesem Vollspannschuss in den Winkel nach 51 Minuten. „Das muss ich mir gleich nochmal angucken“, sagte Trainer Friedhelm Funkel. „Das war – glaube ich – ein Traumtor. Das ging so schnell, das habe ich gar nicht gesehen.“
Zu diesem Zeitpunkt hatte die Fortuna bereits eine Rolle auf dem Rasen einnehmen müssen, die sie selten einnimmt: Sie gestaltete das Spiel. Grund dafür war die Gelb-Rote Karte gegen den Berliner Maxi Mittelstädt kurz vor der Halbzeit. „Der Platzverweis kam uns natürlich zugute, aber die Mannschaft hat das dann hervorragend umgesetzt“, sagte Funkel. Und auch sein Gegenüber Pal Dardai zeigte sich angetan davon, wie geduldig die Düsseldorfer blieben, mit Diagonalbällen immer wieder die Seite verlagerten und so die Herthaner gehörig ins Laufen brachten. Einer dieser Diagonalbälle von Adam Bodzek war dann auch die Initialzündung vor dem 1:0.
Der Führungstreffer brachte schließlich das schmerzlich vermisste