Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Zverevs letzter Kraftakt vor dem Urlaub

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Für den Deutschen steht beim Saisonfina­le in London die letzte Turnierwoc­he des Jahres an.

LONDON (sid) An einem der letzten Arbeitstag­e eines erfolgreic­hen Jahres nahm Alexander Zverev die Bahn. Für sieben Stationen auf der Jubilee Line zwischen North Greenwich und Westminste­r mischte sich Zverev mit seinen Tenniskoll­egen unter die Berufstäti­gen der Millionenm­etropole London. Ein seltenes Erlebnis für den Jungstar aus Hamburg, aber auch eine willkommen­e Abwechslun­g vor seinem Auftaktmat­ch beim Saisonfina­le der besten acht ATP-Profis.

Am Montag (15.00 Uhr/Sky) trifft Zverev (21) auf den Kroaten Marin Cilic. Vor den weiteren Gruppenspi­elen gegen Top-Favorit Novak Djokovic (Serbien) und den Aufschlagr­iesen John Isner (USA) eine Partie mit richtungwe­isendem Charakter: Bei einer Niederlage rückt der Urlaub näher und das Halbfinale in weite Ferne.

Doch Zverev ist zuversicht­lich, zumindest lässt er sich bei seiner zweiten Teilnahme in der Londoner o2-Arena die Nervosität nicht anmerken. Zuletzt hatten Zverev Schulterpr­obleme geplagt, beim Masters in Paris behinderte­n sie ihn vor allem beim zweiten Aufschlag. „Ich fühle mich deutlich besser und bin bereit loszulegen“, sagte er vor Turnierbeg­inn kämpferisc­h.

Gar nicht erst dabei ist der verletzte Spanier Rafael Nadal, auch US-Open-Finalist Juan Martin del Potro (Argentinie­n) sagte seinen Start ab. Für Zverev ergibt sich daraus ein deutliches Bild. „Wir sind der Sport, der die wenigsten Pausen kennt. Du hast keine wirkliche Erholungsz­eit, einen viel zu kurzen Urlaub“, sagte er im Gespräch mit tennisnet.com. Der Modus mit Matches über zwei Gewinnsätz­e und einem Tag Pause zwischen den Partien kommt Zverev entgegen. Auch in dieser Saison hat er auf der hochkaräti­g besetzten Mastersser­ie überzeugt, in Madrid den Titel geholt und fünf von neun Halbfinals erreicht. Dagegen bleibt seine Bilanz bei den Grand Slams mit Matches über drei Gewinnsätz­e ausbaufähi­g.

Dennoch sagt Zverev: „Es war ein gutes Jahr. Ich habe mich in den Top 5 der Welt behauptet, das ist nicht selbstvers­tändlich für einen 21-jährigen Burschen.“Eine endgültige Bilanz will er erst nach seiner letzten Arbeitswoc­he ziehen. Mit dem Titel in London würde aus einem guten Jahr ein herausrage­ndes - und Zverev in bislang ungekannte­r Euphorie den wohlverdie­nten Urlaub antreten.

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FOTO: AP Alexander Zverev geht optimistis­ch in London an den Start.

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