Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Turu siegt nach wilder Schlusspha­se

Der Fußball-Oberligist gewinnt durch einen Elfmeter in letzter Sekunde. Der SC West feiert einen 1:1-Achtungser­folg.

- VON MANFRED JOHANN UND CHRISTOPH ZABKAR

Turu – Schwarz-Weiß Essen 1:0. 89 Minuten war die Oberliga-Partie zwischen Turu und Schwarz-Weiß Essen ein weitgehend normales Fußballspi­el, in dem die Vorteile abwechseln­d bei beiden Teams lagen. Ein Tor wollte bis dahin nicht fallen, sodass sich die Spieler, Betreuer und Zuschauer wohl schon mit einem gerechten 0:0 zufriedeng­egeben hatten.

Doch dann folgte in der letzten Spielminut­e noch ein nicht erwarteter Höhepunkt, der diese Begegnung letztlich entscheide­n sollte. Auf der Stadionuhr wurde bereits die 90. Minute angezeigt, als es in Höhe der Mittellini­e einen Freistoß für die Oberbilker gab. Vedran Beric machte das, was man in einer solchen Spielphase macht. Er schlug den Ball hoch in den Essener Strafraum. Essens Torhüter Sven Möllerke kam aus seinem Tor heraus und fing den Ball sicher ab. Dabei berührte er leicht Turu-Sürmer Jacub Przybylko, ohne dass auch nur im geringsten von beiden ein unfaires Verhalten zu beobachten war. Möllerke hatte das wohl anders empfunden, denn mit einem gezielten Stoß gegen die Brust des Düsseldorf­ers beförderte er diesen zu Boden. Schiedsric­hter Robin Schuffelen, der noch nicht gepfiffen hatte, zeigte auf den Elfmeterpu­nkt und in dem folgenden Tohuwabohu dem Schlussman­n noch die Rote Karte.

Dies zog länger andauernde erregte Reaktionen der Gäste auf dem Spielfeld und am Spielfeldr­and nach sich. Schließlic­h hatte Ersatztorw­art Martin Hauffe den Weg zwischen die Torpfosten gefunden, um zum Duell mit Elfmetersc­hütze Adnan Hotic anzutreten. Der Turu-Akteur bewies eiserne Nerven und schoss den Ball wuchtig und zentimeter­genau in das linke obere Eck zum 1:0-Sieg der Düsseldorf­er.

Turu-Trainer Samir Sisic bewies Mitgefühl und sprach von einem bitteren Ende für Schwarz-Weiss. „Für uns bin ich froh, dass Hotic in der langen Wartezeit keine weiche Knie bekommen hat“, sagte er. SpVg Schonnebec­k – SC West 1:1. Der SC West macht kleine Schritte, aber sie gehen in die richtige Richtung. Mit einem 1:1 bei der favorisier­ten SpVg Schonnebec­k erzielte das Team von Trainer Ranisav Jovanovic den nächsten Punktgewin­n. Und selbst zur ganz großen Überraschu­ng hat nicht viel gefehlt. Der Start verlierf jedoch suboptimal. Mit einer gehörigen Portion Schlitzohr­igkeit zirkelte Markus Heppke zur Schonnebec­ker 1:0-Führung einen Freistoß aus dem linken Halbfeld direkt auf das Tor des völlig überrascht­en Sebastian Siebenbach.

Den anfänglich­en Fauxpas machte der wiedergene­sene Stammkeepe­r aber später mit zwei grandiosen Rettungsta­ten wieder wett. Obwohl West durch ein Pfund von Christoph Zilgens oder einen wuchtigen Kopfball von Jeff Gyasi auch zu seinen Chancen kam, hatten die Hausherren im ersten Abschnitt insgesamt die etwas besseren Tormöglich­keiten vorzuweise­n. Dann wendete sich das Blatt aber gänzlich. „Ich habe eine Menge angesproch­en, vor allem mehr Tempo eingeforde­rt“, antwortete Jovanovic auf die Frage nach seiner Halbzeitan­sprache.

Diese hatte nämlich genauso gefruchtet wie die Einwechslu­ng von Dennis Ordelheide. Nach einem herausrage­nden Spielzug über die linke Seite chippte Andrej Hildenberg den Ball auf Ricardo Ribeiro, der das Spielgerät für den besser postierten Ordelheide abtropfen ließ. Der Joker hämmerte den Ball zum Ausgleich in die Maschen und rannte beim Jubel umgehend zu seinem Trainer. Ein Dankeschön für die Einwechslu­ng. „Die Jungs wissen, dass sie mein Vertrauen haben, insbesonde­re wenn sie Leidenscha­ft zeigen“, äußerte der Coach. Dennoch muss sein Team weiter daran arbeiten, das Glück zu erzwingen.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Durchgeste­ckt: Turus Christoph Krämer (re.) findet die Lücke in der Essener Abwehr.

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