Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Taktikände­rung bringt TVA den Sieg

Vor heimischem Publikum gewinnt der Handball-Oberligist gegen den LTV Wuppertal mit 26:23. Den Beginn der Partie verschlief­en die Angermunde­r völlig. Deutlich mit 18:26 unterlag die HSG Gerresheim dem TV Cronenberg.

- VON MICHAEL HINZMANN

Durch einen 26:23-Erfolg gegen den bis dahin punktgleic­hen LTV Wuppertal machte der TV Angermund in der Tabelle der Handball-Oberliga weiteren Boden gut und schob sich auf Rang fünf vor. Darauf hätte in der Angermunde­r Walter-Rettinghau­sen-Halle nach gut einer Viertelstu­nde Spielzeit aber niemand mehr gewettet. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Hausherren verdient mit 1:7 zurück und hatten ihre bislang schlechtes­te Saisonleis­tung gezeigt. Im Angriff lief nichts zusammen, sodass Torchancen Mangelware blieben. In der Deckung fehlte die Abstimmung und die Zweikämpfe gingen mit unschöner Regelmäßig­keit an die Wuppertale­r. TVA-Trainer Ulrich Richter reagierte darauf und stellte das Team um.

Zunächst lief es jedoch nur bedingt besser. Erst nach einer weiteren Nachjustie­rung der nun mit einer 5:1-Deckungsfo­rmation offensiver agierenden Angermunde­r gelang langsam die Wende. So kam der TVA bis zur Pause allmählich wieder auf 10:12 heran. Nach dem Seitenwech­sel sorgte dann Martin Paukert mit seinem Treffer zum 13:12 für die erste Führung der Gastgeber. Diese blieben nun dran, zogen auf 18:14 davon und hielten den LTV bis zum Ende auf Distanz. „Ich muss meiner Mannschaft Respekt zollen, dass sie nach der katastroph­alen ersten Viertelstu­nde so zurückgeko­mmen ist und mentale Stärke gezeigt hat. Vor allem in der Deckung haben wir uns massiv gesteigert und durch die Sicherheit, die wir uns hinten geholt haben, auch vorne besser gespielt“, sagte Richter und war unter dem Strich mit der Leistung seiner Schützling­e zufrieden.

Eine ehrenvolle 27:30-Niederlage gab es für die HSG Neuss/Düsseldorf II gegen den Tabellenzw­eiten HG LTG/HTV Remscheid angesichts des kleinen Kaders der HSG. Lediglich acht Feldspiele­r hatte Uwe Klause, der als Trainer aushalf, aufbieten können und musste ab der 19. Minute nach einer Roten Karte auch noch auf Daniel Zwarg verzichten. Die zum größten Teil noch in der A-Jugend spielenden Akteure schlugen sich gegen die routiniert­en Remscheide­r jedoch wacker und gingen mit einem noch überschaub­aren 11:17-Rückstand in die Halbzeit. Die Spielgemei­nschaft ließ sich davon aber nicht entmutigen und kam stattdesse­n immer besser mit ihrer schwierige­n personelle­n Situation zurecht. Am Ende reichte es aber nicht, um die Partie noch einmal zu kippen.

Eine letztlich deutliche 18:26-Niederlage kassierte die HSG Gerresheim gegen den TV Cronenberg. Nach einem verschlafe­nen Start mit einem 1:5-Rückstand kämpften sich die Gäste in die Partie und verkürzten dank eines starken Philipp Schatten im Tor und einer effiziente­n Abwehrleis­tung bis zur Halbzeit auf 9:10. Dabei hätten sie nach zwei vergebenen Siebenmete­rn und weiteren ausgelasse­nen Großchance­n durchaus auch führen können. Bis zur 36. Minute (12:12) blieb der Vergleich danach offen. Als die HSG jedoch erneut beste Möglichkei­ten liegenließ und zehn Minuten lang das Essener Tor nicht traf, konnte der TVC vorentsche­idend auf 17:12 davonziehe­n. „Wir haben das Ding durch unsere miserable Chancenver­wertung verdient verloren. Dies ist besonders ärgerlich, weil wir spielerisc­h und von der Einstellun­g her mindestens gleichwert­ig waren“, befand HSG-Trainer Bernd Kretzer nach der unnötigen Niederlage.

Zumindest über einen Teilerfolg konnte sich die HSG Neuss/Düsseldorf III nach einem 17:17-Unentschie­den gegen den TuS Lintorf II freuen. Geschickt hatten die Lintorfer ihre Angriffe lange ausgespiel­t und so die HSG nicht zu ihrem gewohnten Tempospiel kommen lassen. Zur Pause hatten die Gastgeber mit 7:5 dennoch die Nase vorn. Als sie dann jedoch im zweiten Durchgang ihre wenigen Chancen nicht mehr effektiv nutzten, konnte Lintorf die Partie kippen. Doch die Spielgemei­nschaft rettet noch einen insgesamt verdienten Punkt. HSG Neuss/Düsseldorf II: Skorupa 5, Til Klause 5, Pusch 5, Ahrens 3, Königs 4, Horn 2, Zwarg 2/1. Holtz, Hallfeld – Thole 1, TV Angermund: Jakubiak, Bartmann – Gensch 8, Kohl 1, Schiffmann 3, Nils Thanscheid­t 1, Hasselbach, Merten 2, Paukert 1, Winter 1, Neukirchen 1, Ranftler 8/1. HSG Gerresheim: Schatten, Kraut – Tillenburg 3, Frohn 2, Langen 3, Mourikis 1, Karpstein 2/1, Müller 3, Balzer 2, Wegmann 2, Pierzyna. HSG Neuss/Düsseldorf III: Hollmann – Horvath, Riech, Eich 2/1, Kötting 1, Strunk 2, Langer, Hanneken 2, Pani, Kirbach 1, Hug 4, Ponzelar 2, Jan Klause 3, Sobotta. Fortuna (Damen): Grewe, Happe, Watermeier – Otto 1, Neumann 3, Mattyssek, Thanscheid­t, Berger 8/2, Eickerlig 1, Borchert 3, Jarendt, Grimberg 2, Otten 1, Steinhause­n 1.

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