Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Vikings blamieren sich in Dresden

Die Leistung beim 22:32 gegen den HC Elbflorenz war ein Offenbarun­gseid.

- VON TOBIAS DINKELBORG

Jörg Bohrmann hatte die Nase gestrichen voll. Als die Schlusssir­ene ertönt war, gab der Trainer des Handball-Zweitligis­ten HC Rhein Vikings den Offizielle­n am Spielleite­rtisch und den beiden Schiedsric­htern kurz die Hand und stapfte schnurstra­cks in die Kabine. Zu sagen hatte er seiner Mannschaft zunächst einmal nichts. Vielleicht fehlten ihm angesichts der 22:32-Pleite beim HC Elbflorenz in Dresden einfach die Worte.

Sprachlos musste in der Tat jeder sein, der es mit der Neuss-Düsseldorf­er Spielgemei­nschaft hielt. Denn beim Tabellenvo­rletzten wäre ein Erfolg nötiger gewesen denn je. So aber bleibt die sportliche Lage weiterhin mehr als kritisch. Und die Probleme waren im Grunde dieselben wie bei der knappen 20:21-Niederlage gegen die Rimpar Wölfe am vergangene­n Freitag. In der Offensive lief nicht viel zusammen, der Ballbesitz wurde oftmals zu einfach wieder hergeschen­kt – und dazu gesellte sich noch eine gerade nach der Halbzeit löchrige Abwehr.

Dabei sah es zu Beginn noch ziemlich vielverspr­echend aus. Die Wikinger erweckten zunächst den Eindruck, als hätten sie den Ernst der Lage erkannt, und starteten willenssta­rk in die Partie.

Mit einem bärenstark­en Vladimir Bozic im Tor spielten sie eine 4:2-Führung heraus, konnten sich allerdings nicht absetzen, weil die folgenden Abschlüsse entweder zu überhastet oder zu ungenau erfolgten. So schlug das Pendel nach etwa zwanzig Minuten in Richtung der Dresdner aus, die erstmals selbst in Führung gingen und plötzlich ins Rollen kamen. Bis zur Halbzeit zogen die Hausherren davon und schickten die Vikings mit einem 8:12-Rückstand in die Kabine. Nach dem Seitenwech­sel nahm das Geschehen dann sehr erschrecke­nde Züge an. Bis das bittere Resultat feststand.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Trainer Jörg Bohrmann versteht die Welt nicht mehr.

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