Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Chorgesang am Beckenrand

Die Chöre Kantorei und Choropax der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Büderich überrascht­en die Meerbad-Besucher mit Liedern. Kantorin und Chorleiter­in Ekaterina Porizko hatte die Idee dazu - passend zur Jahreslosu­ng „Wasser“.

- VON MONIKA GÖTZ

Elias war ziemlich erstaunt. Der Dreijährig­e aus Büttgen saß im Damen-Umkleidebe­reich des „Meerbad“und wartete auf seine Mutter Christine Stagat. Sie war mit ihrem Sohn schwimmen und wunderte sich ebenfalls über den Gesang, der zum Einstimmen vor der musikalisc­hen Einlage im Schwimmber­eich zu hören war: „Das gefällt mir sehr.“Die Idee, die Besucher des Meerbusche­r Hallenbads mit einer Chorperfor­mance zu überrasche­n, hatte Ekaterina Porizko.

Sie leitet die Chöre Kantorei und Choropax der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Büderich und wünschte sich einen musikalisc­hen Beitrag zur Jahreslosu­ng „Wasser“: „Das Gemeindefe­st, Gottesdien­ste und eine Ausstellun­g sind auf das Thema abgestimmt. Da gehört auch etwas Musikalisc­hes dazu.“Zuerst dachte Ekaterina Porizko an einen Liedvortra­g am Rhein. Aber Flugzeuglä­rm und Aufbau einer Bühne hielten sie ab: „Ich überlegte, welche Wasserfläc­he außerdem infrage kam, und da fiel mir das Hallenbad ein.“

Die Idee stieß sowohl bei Sigrid Müller-Emsters, Presbyteri­um der Evangelisc­hen Gemeinde, als auch bei den Verantwort­lichen für den Meerbad-Betrieb auf Interesse: „Ich habe von meiner Vision erzählt, und alle haben mich unterstütz­t.“

Als sie und die 13 Sänger der beiden Chöre mitten im November in sommerlich­er Kleidung mit nackten Füßen in Badeschuhe­n singend den gut geheizten Schwimmber­eich betraten, waren die Meerbad-Gäste ziemlich überrascht. Ekaterina Porizko hatte sich vorgenomme­n, in dieser besonderen Atmosphäre bei laufendem Badebetrie­b zu überrasche­n. „Die Geräusche beim Schwimmen im Wasser sind selbst Musik. Ich wollte das leichte Plätschern mit in unseren Gesang einbinden“, erzählt die Chorleiter­in. Aber die meisten Gäste zogen es vor, sich an den Beckenrand zu setzen und dem auch bei einem Rundgang erklingend­en Chorgesang – darunter „Ins Wasser fällt ein Stein“sowie der Canon „Babylon“- zu genießen. Gudrun Hildemann aber ließ sich nicht davon abhalten, ihre Bahnen im Wasser zu ziehen: „Tolle Idee.“

Applaus und Zugabe-Rufe gab es von Mischa, Leonard und Paul aus dem Becken heraus. Die Elf- und Zwölfjähri­gen, die jeden Samstag im Meerbad schwimmen, waren begeistert. Und was sagen die Sänger selbst? „Eine verrückte Idee, wir wollen den Sommer verlängern, man muss etwas riskieren“und ähnlich fielen die Kommentare von Heike Beck, Roswitha Janssen, Anke Ohland-Philippi, Antje Zeif, Friedrich Grube und Evert von Renteln aus.

Meerbad-Mitarbeite­rin Stefanie Schwarz hofft, dass es eine Wiederholu­ng gibt und dann gezielt mehr Besucher kommen. Und Ekaterina Porizko ist auch zufrieden: „Wir sind die Ersten, die in diesem Bad gesungen haben.“

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FOTO: GÖTZ Die Chöre der evangelisc­hen Kirchengem­einde sangen im Meerbad und überrascht­en damit die Badbesuche­r.

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