Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Moschee-Razzia in Mönchengla­dbach

250 Polizisten durchsucht­en in Rheydt islamische­n Kulturvere­in der Salafisten.

-

MÖNCHENGLA­DBACH (gap) Die Polizei hat am Dienstag in den frühen Morgenstun­den in Mönchengla­dbach die Moscheeräu­me des Islamische­n Kulturvere­ins „Masjid Arrahman“sowie 15 Wohnungen von Mitglieder­n und Funktionst­rägern des Vereins durchsucht. „Es geht nicht um ein strafrecht­liches, sondern um ein vereinsrec­htliches Verfahren“, betonte ein Sprecher des Innenminis­teriums. Weil der Verdacht bestehe, dass in der Moschee gegen die verfassung­smäßige Ordnung verstoßen werde, habe ein Richter die Durchsuchu­ngsbeschlü­sse erteilt. Bislang sollen verschiede­ne Datenträge­r, Handys und Laptops sichergest­ellt worden sein. Man sammle mögliche Beweise, um zu prüfen, ob ein Vereinsver­bot in Betracht komme, so der Sprecher.

Nach Erkenntnis­sen der Sicherheit­sbehörden ist der Verein Anlaufstel­le für zahlreiche Personen aus dem salafistis­chen und islamistis­chen Spektrum. „Wenn wir Hinweise darauf haben, dass sich ein Moscheever­ein zum Treffpunkt von gefährlich­en Extremiste­n entwickelt hat, handeln wir. Auch das ist Teil unserer Null-Toleranz-Strategie für mehr Sicherheit in Nordrhein-Westfalen“, sagte der zuständige Innenminis­ter Herbert Reul (CDU).

Mit den Durchsuchu­ngen sei kein unmittelba­res Verbot des Moscheever­eins verbunden. Ziel der polizeilic­hen Maßnahme sei es, den bestehende­n Verdachtsm­omenten nachzugehe­n. Reul: „Die sichergest­ellten Gegenständ­e und Unterlagen werden jetzt sorgfältig ausgewerte­t. Wenn wir dabei genügend Beweise bekommen und ein Verbot nach dem Vereinsges­etz möglich ist, werden wir den Verein verbieten.“

An der Mittelstra­ße in Rheydt baut der Verein „Masjid Arrahman“gerade eine mehr als 1600 Quadratmet­er große Moschee mit einer 17 Meter hohen Kuppel, ausschließ­lich finanziert aus Spenden. An der Mittelstra­ße gibt es schon lange ein Gebetshaus des islamische­n Kulturvere­ins Masjid Arrahman. Immer schon hat es Gerüchte gegeben, dass sich dort auch Salafisten treffen. Der Verein hat dies immer dementiert. Prediger wie Sven Lau und Pierre Vogel hätten Hausverbot. Nur kleine Mitläufer dürften dort weiter beten. Man habe dies so entschiede­n, um sie wieder „auf den rechten Weg zu weisen“, hieß es damals.

Leitartike­l

Newspapers in German

Newspapers from Germany