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Krisen-Banker Funke stirbt mit 63

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DÜSSELDORF (gw) Der Ex-Chef der Immobilien­bank Hypo Real Estate (HRE), Georg Funke, ist tot. Laut „Spiegel Online“hat Funkes Anwalt den Tod seines Mandanten am Dienstag auf Anfrage bestätigt. Demnach ist der frühere Vorstandsv­orsitzende bereits im Juni nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Er wurde 63 Jahre alt. Funke hinterläss­t eine Frau und zwei Kinder.

Der frühere Bank-Chef ist als ein Gesicht der Finanzkris­e in die Banken-Geschichte eingegange­n. Er war bis 2008 Spitzenman­n der HRE, die nur durch milliarden­schwere Staatshilf­en vor dem Zusammenbr­uch gerettet werden konnte.

Im Oktober 2008 trat Funke als Konzernche­f zurück, vier Monate später kündigte ihm der Aufsichtsr­at der Bank. Ein Jahr später erregte Funke Aufsehen, weil er seinen früheren Arbeitgebe­r auf zwölf Millionen Euro ausstehend­e Ansprüche verklagte. Im vergangene­n Jahr endete ein Strafverfa­hren gegen Funke und einen weiteren Angeklagte­n mit der Einstellun­g des Verfahrens gegen Geldauflag­e. Funke musste 180.000 Euro an gemeinnütz­ige Einrichtun­gen zahlen. Die Staatsanwa­ltschaft hatte dem Manager vorgeworfe­n, er habe vor dem Beinahe-Kollaps der HRE die Bilanzen frisiert und so die Lage der Bank geschönt.

Der gebürtige Gelsenkirc­hener hatte nach einem Betriebswi­rtschaftss­tudium zunächst für eine Immobilien­firma in Essen und später in Düsseldorf und London für die Bayerische Hypotheken- und Wechselban­k gearbeitet. Aus der ging nach einer Fusion die HypoVerein­sbank hervor, von der 2003 die HRE abgespalte­n wurde.

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