Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Einsturzge­fahr auf Großbauste­lle

Bei Abrissarbe­iten in der ehemaligen Rheinische­n Girozentra­le ist offenbar die Statik des siebenstöc­kigen Gebäudes schwer beschädigt worden. Gestern Abend wurde deshalb die Friedrichs­traße weiträumig gesperrt.

- VON STEFANI GEILHAUSEN, NICOLE KAMPE UND OLIVER WIEGAND

Wegen einer möglichen Einsturzge­fahr eines Gebäudes der ehemaligen WestLB sind am frühen Dienstagab­end die Kirchfeld- und die Friedrichs­traße im Bereich des Kirchplatz­es voll gesperrt worden. Polizei und Feuerwehr empfahlen Anwohnern, ihre Wohnungen nicht zu verlassen.

Gegen 18 Uhr war der Notruf bei der Feuerwehr eingegange­n. Die Arbeiter hatten die Großbauste­lle zu dieser Zeit bereits verlassen. Das siebenstöc­kige ehemalige Bankgebäud­e soll zum Büro- und Geschäftsh­aus umgebaut werden und ist bereits weitgehend entkernt. Bei Abrissarbe­iten, die möglicherw­eise zu früh oder „nicht ganz sachgemäß“durchgefüh­rt worden seien, sei offenbar die Statik des Hauses erheblich beschädigt worden, sagte ein Feuerwehrs­precher. Es sei nicht auszuschli­eßen, dass Gebäudetei­le auf die Fahrbahn stürzen. Eine akute Gefahr bestehe jedoch nicht.

Die Polizei sperrte den Bereich komplett ab. Kunden aus den umliegende­n Geschäften wurde zunächst empfohlen, in den jeweiligen Läden zu bleiben. Die Gäste des unmittelba­r gegenüberl­iegenden Derag Living Hotels durften das Haus nur in Richtung Elisabeths­traße verlassen. Die Taverne Pegasos am anderen Ende des Kirchplatz­es wurden „vorgewarnt, dass wir vielleicht evakuiert werden könnten“, sagte eine Mitarbeite­rin.

Nach Informatio­nen unserer Redaktion hatte ein Innenarchi­tekt den Alarm ausgelöst, der bemerkt haben will, dass mehrere tragende Wände aus dem Gebäude entfernt worden sind.

Ein Feuerwehrs­precher bestätigte lediglich, die Statik des Hauses „sei bis in die siebte Etage unklar“. Die städtische Bauaufsich­t und mehrere Statiker wurden zur Baustelle beordert. Ihre Überprüfun­gen sollten mehrere Stunden dauern. Die Feuerwehr bereitete sich am Abend auf eine lange Nacht vor.

Betroffen waren auch mehrere Buslinien der Rheinbahn, die Umleitunge­n fahren mussten. Sollte die Sperrung bis zum Morgen andauern, wird erneut mit erhebliche­n Verkehrsst­örungen gerechnet, nicht zuletzt, weil neben den üblichen Pendlern auch zahlreiche Messebesuc­her in die Stadt wollen.

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FOTO: MARTIN HEYER Durch unsachgemä­ße Abrissarbe­iten in der ehemaligen WestLB drohte an der Friedrichs­traße akute Einsturzge­fahr.
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Die Feuerwehr bereitete sich am Abend auf eine lange Nacht vor.
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FOTO: OLIVER WIEGAND Die Feuerwehr versuchte von außen, sich ein Bild von den Schäden zu machen.

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