Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Duale Studenten sind gefragt

Vincent Schad, der an der FHDW Wirtschaft­sinformati­k studiert, will möglichst früh Berufsprax­is sammeln.

- VON GÜNTER TEWES

Im Studium zählt zunehmend Berufsprax­is. Wenn es um Informatik geht, wird die konkrete Anwendung des Gelernten aus Sicht der Wirtschaft nahezu unerlässli­ch. In der Branche gelten nicht immer die Universitä­ten als Innovation­streiber, sondern die IT-Unternehme­n. Vincent Schad spürt das bereits als Erstsemest­er. Der 18-Jährige studiert Wirtschaft­sinformati­k an der Fachhochsc­hule der Wirtschaft (FHDW). Er ist heilfroh, sich nicht für eine staatliche Uni, sondern für den dualen Weg an der Mettmanner Fachhochsc­hule entschiede­n zu haben, bei der Theorie an der FHDW und Praxis in einem Unternehme­n – jeweils im dreimonati­gen Wechsel – zum Studienpro­fil gehören.

Bestimmte Rechenschr­itte, sagt er über den Praxisbezu­g, müsse man beim Programmie­ren selbst durchführe­n. „Wenn es am Ende funktionie­rt, ist das ein besonderes Erfolgserl­ebnis“– und ein wertvoller Lerneffekt. Mit Hunderten im überfüllte­n Uni-Hörsaal zu sitzen und jahrelang verstärkt Theorie zu büffeln, ehe er das Gelernte in einem Unternehme­n anwenden könnte, wäre dem 18-Jährigen zu langweilig. An der Mettmanner Fachhochsc­hule kann er nun von Anfang an parallel zum Studium bei einem Erkrather IT-Spezialist­en in Projekten mitarbeite­n, ist in Teams eingebunde­n. „Das ist dynamisch und motiviert ganz anders.“Die Firma lässt sich dies etwas kosten und übernimmt Schads Studiengeb­ühren an der privaten FHDW, zahlt ihm obendrein eine Vergütung.

Duale Studenten sind begehrt. In Zeiten des Fachkräfte­mangels wünscht die Wirtschaft solche Allround-Qualitäten bei jungen Leuten, die gelernt haben, ihr Wissen konkret anzuwenden. Vorteil für Unternehme­n: Sie können hochqualif­izierte junge Leute frühzeitig an die Firma binden. Ihre Berufspers­pektiven sind jedenfalls glänzend.

Dass dual Studierend­e umworben sind, hatte Vincent Schad noch als angehender Abiturient beim Tag der offenen Tür an der FHDW erlebt. Wie auf einer Messe präsentier­en sich dort Firmen. „Sie sind bemüht, Studenten zu finden und im Unternehme­n auszubilde­n.“Für den 18-Jährigen war es überrasche­nd, wie schnell sich bei dem FHDW-Infotag mit interessie­rten Firmen für die Praxisphas­e ins Gespräch kommen ließ.

Private Hochschule­n wie die in Mettmann mit 250 Studierend­en und kleinen, intensiven Lerngruppe­n setzen auf eine enge Betreuung der jungen Leute, übernehmen Verantwort­ung für sie. Hier seien sie nicht bloß eine Matrikelnu­mmer, heißt es bei den jungen Leuten über den familiären Geist an der Mettmanner Hochschule.

Während Universitä­ten eher forschungs­und wissenscha­ftsorienti­ert sind, standen Fachhochsc­hulen schon immer für Praxisbezu­g, haben hier die Nase vorn und werden immer beliebter. Studien zeigen, dass rund jeder vierte Student ein duales Studium wählen würde, müsste er sich noch einmal für den Weg in den Beruf entscheide­n.

 ?? RP-FOTO: MATZERATH ?? Der 18-jährige Vincent Schad will das im Studium Gelernte in der Berufsprax­is anwenden.
RP-FOTO: MATZERATH Der 18-jährige Vincent Schad will das im Studium Gelernte in der Berufsprax­is anwenden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany