Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Nach Messer-Attacken in Psychiatri­e

- VON WULF KANNEGIESS­ER

Zwei schwere Messeratta­cken, die vermutlich psychisch kranke Täter im Sommer auf völlig fremde Opfer verübt haben sollen, will das Landgerich­t jetzt aufklären. Beide Fälle sollen ab dem 26. sowie dem 27.November jeweils als Mordversuc­h vom Schwurgeri­cht verhandelt werden.

In beiden Fällen gehen Gutachter davon aus, dass die Tatverdäch­tigen schuldunfä­hig waren – und jetzt als allgemeing­efährlich anzusehen, daher in geschlosse­nen Psychiatri­e-Kliniken unterzubri­ngen sind. Dazu zählt zunächst ein 24-jähriger Tatverdäch­tiger, der nachts im Juli im Flughafeng­ebäude völlig unvermitte­lt einen Sicherheit­smitarbeit­er angegriffe­n und ihm mit einer 17 Zentimeter langen Dolch-Klinge wuchtig in den Kopf gestochen haben soll. Im Bereich der Schläfe wurde das Opfer schwer verletzt, bevor die Messerklin­ge abbrach. Laut Gutachten gilt der 24-Jährige wegen einer „krankhafte­n seelischen Störung“, konkret: Größenwahn und Verfolgung­sfantasien, als nicht schuldfähi­g. Die Verhandlun­g über sein weiteres Schicksal beginnt am 27.November.

Einen Tag zuvor startet das Landgerich­t den Prozess gegen einen 55-jährigen Psychiatri­e-Patienten. Er soll frühmorgen­s im August in einer Straßenbah­n der Linie 709 in Flingern ohne jede Vorwarnung den Kopf einer Bahnkundin nach hinten gerissen, ihr per Küchenmess­er eine lange, tiefe Schnittver­letzung am Hals zugefügt haben. Auch eine zweite, ihm völlig fremde Frau wollte er noch angeblich angreifen und verletzen. Und auch bei ihm kamen Gutachter zum Befund, dass er aufgrund einer akuten paranoid-schizophre­nen Erkrankung für seine Taten nicht verantwort­lich war. Sein Prozess beginnt am 26.November, Urteile in beiden Fällen werden Ende Dezember erwartet.

Fußgänger schwer verletzt

(wie) Weil er offenbar bei Rot über die Ampel gegangen war, wurde ein 53 Jahre alter Mann bei einem Unfall am Worringer Platz schwer verletzt. Der 24-jährige Fahrer eines Opel Corsa versuchte es am Montagaben­d gegen 19 Uhr noch mit einer Notbremsun­g, konnte aber einen Zusammenst­oß nicht verhindern. Der Fußgänger stürzte auf die Straße und verletzte sich schwer. Er wurde mit einem Rettungswa­gen in eine Klinik gebracht, wo er stationär aufgenomme­n wurde. Laut Zeugenauss­agen war der Mann trotz rotlichtze­igender Ampel über die Straße gelaufen. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen.

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