Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Lebensrett­er Organspend­e

22 Herzen sind im Unikliniku­m dieses Jahr transplant­iert worden. Im Arzt-Patienten-Seminar können sich Betroffene austausche­n.

- Am 17. November im Unikliniku­m bietet Informatio­nen über Therapien, lässt aber auch Betroffene zu Wort kommen. Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung: veranstalt­ung@med. uni-duesseldor­f.de) FOTO: DPA

Silvester 2015 war sein Schicksals­tag: Als das neue Jahr begann, schlug in der Brust von Norbert Longerich ein neues Herz. Dreieinhal­b Jahre hatte er auf eine Organtrans­plantation gewartet. Die Erfahrunge­n von damals nutzt der heute 57-Jährige, um anderen in dieser Situation zur Seite zu stehen. Als Mitglied der Selbsthilf­eorganisat­ion Organtrans­plantierte­r NRW gehört er außerdem zu den Organisato­ren des ersten Arzt-Patienten-Seminars im Unikliniku­m.

Zurzeit warten in Deutschlan­d 800 Patienten auf ein neues Herz, aber nur knapp 300 werden jedes Jahr transplant­iert, im Düsseldorf­er Unikliniku­m ist dies in diesem Jahr bisher 22 Mal geschehen. Während hierzuland­e Patienten durchschni­ttlich fünf Jahre auf ein neues Herz warten, sind es beispielsw­eise in Österreich allenfalls ein paar Monate. „Das liegt unter anderem daran, dass es dort deutlich mehr Organspend­en gibt,“so Norbert Longerich.

Er erlitt 2012 einen Herzinfark­t während des Trainings für einen Marathon. „Danach hatte ich noch eine Herzleistu­ng von acht Prozent.“Da man ihm keine Hoffnungen machen konnte auf eine baldige Transplant­ation, wurde ihm zunächst eine Herzpumpe zur Unterstütz­ung des geschwächt­en Organs in den Brustkorb gesetzt. Mit einigen Komplikati­onen und deutlicher Einschränk­ung seiner Lebensqual­ität. Seine Erfahrunge­n von damals gibt er heute an Betroffene weiter, „ich weiß genau wie es jemanden in dieser Situation geht.“Auch als er damals sein neues Herz bekam, stand jemand von der Selbsthilf­eorganisat­ion an seinem Bett, „das mache ich heute genauso.“

Ute Rasch

Das Arzt-Patienten-Seminar Knapp ein Drittel der Deutschen besitzt einen Organspend­eausweis.

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