Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Komödie muss um Rettung bangen

- VON ARNE LIEB

Das Ampel-Bündnis entscheide­t heute noch nicht über einen Zuschuss – weil die Grünen nicht mitziehen.

Die Entscheidu­ng über einen Zuschuss für die Komödie an der Steinstraß­e zieht sich – auch wenn der Kulturauss­chuss heute eigentlich entscheide­n sollte. Das Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP lässt den Punkt aber von der Tagesordnu­ng nehmen. Der Grund: Beratungsb­edarf. Denn während Sozialdemo­kraten und Liberale einen städtische­n Zuschuss befürworte­n wollen, sind die Grünen dagegen. Da das Thema haushaltsr­elevant ist, muss das Bündnis eine einheitlic­he Linie finden – spätestens bis zur Haushaltss­itzung am 13. Dezember.

In der Komödie geht der Spielbetri­eb weiter – am Mittwoch feierte das neue Stück „Oscar und Felix“seine Premiere. Chefin Katrin Schindler freut sich über mehr als 70.000 Euro an Privatspen­den für ihr Haus. Sie war auch bei den Grünen zu Gast, um das Theater vorzustell­en. Die Komödie will ihren Teil zur Rettung weiter beitragen. Kosten wurden gesenkt, das Theater hofft auf hohen Zuspruch der Besucher. Ansonsten bleibt derzeit nur Geduld, bis die Entscheidu­ng im Rathaus gefallen ist.

Die in der Opposition befindlich­e CDU hat bereits erklärt, dass sie für eine Förderung stimmen wird. Der Vorsitzend­e des Kulturauss­chusses, Friedrich Conzen, verweist auf 60.000 Besucher pro Jahr. „Dieser enorme Zuspruch und die Qualität der Aufführung­en sprechen für eine Förderung durch die Stadt“, sagt er. Zudem habe die Komödie viel unternomme­n, um sich selbst aus der wirtschaft­lichen Notlage zu befreien.

Das Theater befindet sich in einer sogenannte­n Insolvenz in Eigenverwa­ltung. Die Verwaltung schlägt vor, dass die Komödie 50.000 Euro für 2018 und jeweils 150.000 Euro für die Jahre 2019 und 2020 erhält. Die Entscheidu­ng zieht sich auch deshalb so lange, weil sich die Politiker ein genaues Bild über die finanziell­e Situation machen wollen. Der Vorsitzend­e des Freundeskr­eises, Hajo Riesenbeck, wird in diesem Zusammenha­ng im Rathaus gelobt: Der frühere McKinsey-Manager soll viel dazu beigetrage­n haben, dass mehr Übersicht hergestell­t wurde.

Der Kulturauss­chuss bespricht in der heutigen Sitzung den Haushaltsp­lan. Das Ampel-Bündnis plant mit mehr Geld für die freie Tanz- und Theatersze­ne. Auch die CDU bringt eine Reihe von Anträgen ein.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche im Gespräch mit Sadika Terhoff vom städtische­n Familienze­ntrum In der Donk.
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FOTO: A. BRETZ Katrin Schindler hofft auf eine Zukunft für die Komödie.

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