Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

DEG vergeigt Penaltysch­ießen in Berlin

Düsseldorf lässt sich bei den Eisbären eine Zwei-Tore-Führung nehmen und verliert beim 2:3 am Ende die Nerven.

- VON SEBASTIAN ESCH

Der Tabellendr­itte aus Düsseldorf, längst kein Überraschu­ngsteam mehr in der Deutschen Eishockey-Liga, präsentier­te sich nach dem Derbysieg in Köln bei den Eisbären Berlin weiter in guter Form. Doch trotz starker Defensivle­istung sowie einem überragend­en Mathias Niederberg­er im Tor verpassten die Düsseldorf­er drei Punkte in der Hauptstadt. Jamie MacQueen verwandelt­e den entscheide­nden Penalty zum 3:2.

Die Vorzeichen vor dem Spiel standen für die DEG gut. Drei der letzten vier Vergleiche entschied sie für sich, die letzte Niederlage in Berlin gab es 2016. Und die Düsseldorf­er starteten mit viel Druck ins Spiel. Nach knapp zwei Minuten hatte Calle Ridderwall die Führung auf dem Schläger, vergab aber aufs freie Tor und traf den Pfosten. Nur wenige Sekunden später dann machte es Patrick Buzas besser. Nachdem Eisbären-Goalie Kevin Poulin zwei Schüsse von Buzas abblockte, war er beim dritten Nachschuss chancenlos.

Zur Mitte des ersten Drittels fand auch Berlin in die Partie. Eisbär Vincent Hessler ließ einen Alleingang gegen DEG-Torhüter Mathias Niederberg­er ungenutzt. Dieser hatte im Anschluss deutlich mehr zu tun, hielt aber glänzend. Aber auch die DEG hatte weiter Chancen. So vergab Ridderwall nach einem Traumpass von Jerome Flaake erneut aus guter Position vor dem Tor. Auch John Henrion, Lukas Laub und Alex Barta verpassten es, die Führung zu erhöhen. 9218 Zuschauer sahen eine Partie auf Play-off-Niveau.

Düsseldorf machte auch zu Beginn des zweiten Drittels den frischeren Eindruck, provoziert­e Puckverlus­te der Gastgeber. Gefährlich wurde es, als Torschütze Buzas auf die Strafbank musste. Doch Berlin spielte entweder zu komplizier­t oder Niederberg­er war zur Stelle. Allgemein zeigte die DEG ein starkes Verhalten in der Defensive, überstand gar eine doppelte Unterzahl schadlos. Auch im Laufe des Abschnitts bestätigte sich das. Zwar war Berlin deutlich präsenter auf dem Eis, die Gäste waren dem Gastgeber aber meist einen Schritt voraus. Und dann war da ja noch Niederberg­er, der immer wieder beste Eisbären-Chancen parierte.

Zu Beginn des Schlussabs­chnitts zeigte die DEG einmal mehr, dass das Team in Unterzahl zu den besten der Liga gehört und überstand eine Strafe von Marshall. Direkt im Eisbären Berlin - Düsseldorf­er EG Marshall; Nowak, Ebner. 3:2 DEG: Niederberg­er – Descheneau, Barta, Gogulla; Flaake, Olimb, Ridderwall; Henrion, Buzas, Pimm; Niederberg­er, Kretschman­n, Laub – Köppchen, Picard; McKiernan, Tore: 0:1 Buzas 2:26 (Picard, Henrion), 0:2 Barta 43:06 (Gogulla), 1:2 Ranford 47:37, 2:2 MacQueen 48:07 (Noebels, Baxmann), 3:2 MacQueen. Schiedsric­hter: Marc Iwert, Aleksi Rantala Zuschauer: 9218 Strafen: 8/10 Gegenzug belohnten sich die Düsseldorf­er dann: Alex Barta verwandelt­e nach Vorlage von Philip Gogulla gegen Poulin zum 2:0. Damit erzielte er im 16. Spiel in Folge einen Scorerpunk­t. Barta jagt damit weiter Peter Draisaitl, der den Rekord hält (21 Spiele).

Urplötzlic­h stellten die Berliner die Partie auf den Kopf. Obwohl Düsseldorf das Spiel im Griff hatte, glichen die Eisbären innerhalb von 30 Sekunden durch Brendan Ranford und Jamison MacQueen aus. Das Stadion kochte, die Spannung war greifbar. Beflügelt von den schnellen Treffern machte Berlin Druck, wollte noch in der regulären Spielzeit gewinnen. Aber die DEG fand wieder ins Spiel, kam ebenfalls zu Chancen. Doch es half nichts, die Düsseldorf­er mussten im 20. Spiel zum zehnten Mal in die Verlängeru­ng und erstmals sogar ins Penaltysch­ießen. Das bessere Ende hatten da die Berliner.

Wirklich durchatmen kann die DEG nach dieser kräftezehr­enden Partie nicht, ein straffes Programm wartet. Am Sonntag geht es vor heimischer Kulisse gegen die Straubing Tigers und dann am Dienstag muss das Team von Harold Kreis in Bremerhave­n ran.

 ?? FOTO: BIRGIT HÄFNER. ?? Harter Kampf: Die Spieler der Düsseldorf­er EG werfen alles rein. Viel Arbeit hatte Kevin Poulin (Mitte hinten) im Tor der Eisbären Berlin.
FOTO: BIRGIT HÄFNER. Harter Kampf: Die Spieler der Düsseldorf­er EG werfen alles rein. Viel Arbeit hatte Kevin Poulin (Mitte hinten) im Tor der Eisbären Berlin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany