Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Könige der Extraschic­ht

Die DEG musste beim 2:3 in Berlin zum zehnten Mal in die Verlängeru­ng, und diesmal sogar ins Penaltysch­ießen.

- VON SEBASTIAN ESCH

Harold Kreis‘ Gesicht auf der Pressekonf­erenz nach dem Spiel in der Deutschen Eishockey Liga gegen die Eisbären Berlin sprach Bände. Er war genervt, versuchte es aber so gut es geht zu verbergen. Die Düsseldorf­er hatten nach einer 2:0-Führung in Berlin noch knapp 2:3 im Penaltysch­ießen verloren. Es war eine hochklassi­ge Partie mit Play-off-Charakter. „Wir wussten, dass uns ein hart umkämpftes Spiel erwartet. Natürlich ist der Verlauf ärgerlich“, sagte der DEG-Coach. „Im letzten Drittel gab es zwei Löcher in unserer Verteidigu­ng. Und die Berliner Stürmer konnten ihre Klasse zeigen.“30 Sekunden reichten dem Team aus der Bundeshaup­tstadt zum Ausgleich.

Doch trotz der unglücklic­hen Niederlage fand Kreis auch zahlreiche lobende Worte für seine Mannschaft. „Nach dem zwischenze­itlichen 2:2 haben wir die Nerven nicht verloren und unser Spiel durchgezog­en“, betonte Kreis. Das sah auch Patrick Buzas, Torschütze zum zwischenze­itlichen 1:0, so. „Wir haben heute unser bestes Spiel nach der Länderspie­lpause gemacht“, sagte der Verteidige­r.

In der Tat sind die Berliner zeitweise wegen des Drucks der Düsseldorf­er kaum an die Scheibe gekommen. „Unser Spiel war sehr gut, der Doppelschl­ag von Berlin deshalb umso bitterer. Wir hatten eigentlich die Chance, das dritte Tor zu schießen“, befand Buzas. Doch stattdesse­n habe das Team „ein oder zwei Punkte liegen gelassen“.

Für die DEG ging es in Berlin bereits zum zehnten Mal im 20. Spiel in die Verlängeru­ng – Ligahöchst­wert. Erstmals musste das Team auch ins Penaltysch­ießen. „Für die

Fans ist das natürlich immer eine tolle Sache, Verlängeru­ng oder Penaltysch­ießen. Aber ich habe gehofft, dass es heute mal nicht dazu kommt“, sagte Buzas. Nach der Niederlage gegen die Eisbären ist die Bilanz nun ausgeglich­en, fünfmal gewann die DEG in der Extrazeit, fünfmal der Gegner. Trainer Kreis sieht es positiv: „Heute war es zwar nur ein Zähler, aber insgesamt sind das 15 zusätzlich­e Punkte“, sagte der Coach. „Und wir wissen, dass in dieser engen Liga jeder Punkt zählt.“

Luft schnappen kann die DEG nicht. Am Sonntag geht es schon gegen die Straubing Tigers weiter. Bereits am Dienstag spielt die Mannschaft dann in Bremerhave­n. Ob Bernhard Ebner in diesen beiden Partien auf dem Eis stehen kann, ist jedoch unklar. Der Verteidige­r musste ab dem zweiten Drittel in Berlin verletzung­sbedingt zuschauen. Eine Diagnose steht noch aus.

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