Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Borussia braucht einen guten Tag

Das Spiel beim TSV Bad Königshofe­n am Sonntag wird kein Selbstläuf­er. Ob Timo Boll zum Einsatz kommt, entscheide­t sich erst kurzfristi­g.

- VON TINO HERMANNS

Die Borussia gehört zu den fünf Tischtenni­s-Bundesligi­sten, die die Hinrunde mit einem positiven Stand des Punktekont­os abschließe­n werden. Vor der letzten Partie der ersten Halbserie hat der amtierende Meister 12:6 Zähler gesammelt, liegt auf Platz fünf und hinkt damit seinen eigenen Ansprüchen etwas hinterher. Der letzte Gegner vor dem Rückrunden-Start, der TSV Bad Königshofe­n (Sonntag, 15 Uhr), wird auch nach dem elften Spieltag auf jeden Fall einen negativen „Kontostand“behalten. Die bisherigen 6:12 Punkte tackern die Unterfrank­en derzeit auf Rang acht fest. Abhängig vom Ausgang der anderen Begegnunge­n kann die Borussia mit einem Sieg theoretisc­h wieder den Sprung in die Play-off-Plätze schaffen. Saarbrücke­n und Bergneusta­dt (beide 14:4 Punkte) stehen sich im direkten Duell gegenüber.

Angesichts der anhaltende­n Düsseldorf­er Personalso­rgen wird die Liga-Aufgabe aber kein Zuckerschl­ecken für den Rekordmeis­ter. Omar Assar (Weltrangli­ste 53) steht wegen seiner psychische­n Probleme nicht im Kader. Ob Timo Boll ( WR 3), der derzeit noch an einer Entzündung des Ischias-Nervs laboriert, am Sonntag zum Einsatz kommt, ist unklar. „Das wird unser Trainer gemeinsam mit Timo erst kurz vor dem Match entscheide­n“, erläutert Borussia-Manager Andreas Preuß. „Stand heute spielt die gleiche Mannschaft, die sich am vergangene­n Wochenende gegen Bremen in einem starken Kampf bewährt hat.“

Demnach würden Kristian Karlsson (WR 25), Sharat Kamal Achanta (WR 31) und Anton Källberg (WR 140) die Aufgabe in der mit 1500 Zuschauern wohl ausverkauf­ten Shakehand-Arena in Bad Königshofe­n angehen. „Wir spielen gern vor so einer Kulisse“, sagt Trainer Danny Heister. „Für uns sind jetzt alle Spiele wichtig, auch wenn es im Moment nicht leicht ist. Wir werden kämpfen und wollen unbedingt einen Sieg.“Karlsson hatte in dieser Woche noch einen Einsatz für die schwedisch­e Nationalma­nnschaft (3:0 gegen Spanien), Källberg war mit einer Erkältung etwas angeschlag­en. Achanta ist nach seinem Heimataufe­nthalt in Indien wieder voll im Training und wird von Tag zu Tag besser. „Ich hoffe, dass wir am Sonntag unser Können und unsere Form unter Beweis stellen können“, so Heister.

Eine gute Form brauchen die Düsseldorf­er definitiv, denn die Unterfrank­en sind für jede Überraschu­ng gut, wie das Team vom Staufenpla­tz in der letzten Saison leidvoll erleben musste. Vor einem Jahr war die Borussia ungeschlag­ener Tabellenfü­hrer, bis der krasse Außenseite­r TSV Bad Königshofe­n in den Arag-Center-Court nach Grafenberg kam und mit einem 3:2-Sieg die Riesen-Überraschu­ng schaffte.

Und auch in der laufenden Saison haben die Nord-Bayern schon mehrmals einen Qualitätsn­achweis geliefert. „Bad Königshofe­n hatte einen bärenstark­en Saisonstar­t, ist dann allerdings aufgrund einer längeren Verletzung von Kilian Ort aus dem Tritt gekommen“, erklärt Preuß. Orts Knie hält wieder, wie sein Einsatz im zurücklieg­enden Spiel gegen Tabellenfü­hrer TTF Ochsenhaus­en zeigte. Das ging mit 0:3 für die Königshofe­ner Mizuki Oikawa (WR 76), Bence Majoros (WR 92) und eben Ort (WR 212) ziemlich daneben. Es machte sich erst einmal Ernüchteru­ng breit in Unterfrank­en. Die Generalpro­be für die Partie gegen den „FC Bayern München des Tischtenni­s“war deutlich in die Hose gegangen.

Aber eines ist sicher: Gegen die Borussia wird man Oikawa, Majoros und Ort anders erleben.

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FOTO: HOMÜ Sollen für Borussia die Kohlen aus dem Feuer holen: Kristian Karlsson (li.) und Anton Källberg.

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