Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Meerbusch-Kunstwerk an der Autobahn

Eine große „Meerbusch-Welle“wird bald an der Autobahnab­fahrt Bovert stehen. Das soll nicht nur schön aussehen, sondern auch zu mehr Sicherheit beitragen. Bei der Umsetzung wird die Jugendfeue­rwehr mit einbezogen.

- VON MONIKA GÖTZ

An der A 57 soll ein großes Kunstwerk aufgestell­t werden. Das war jetzt Thema im Jugendhilf­e- und Kulturauss­chuss. Sozialdeze­rnent Frank Maatz hatte für die gemeinsame Sitzung eine Beschlussv­orschlag für ein „identitäts­stiftendes Objekt für Meerbusch“vorgelegt. Dahinter verbirgt sich eine große „Welle“in Form des Meerbusch-M aus Stahl mit Edelrostop­tik. Markanter Standort soll die Autobahnab­fahrt „Bovert“(aus Richtung Düsseldorf kommend) sein.

Auf die mögliche Installati­on eines Kunstobjek­ts an der Autobahn hatte Michael Heinze aufmerksam gemacht. Er ist nicht nur Osterather Bürger, sondern auch Leiter der Gruppe Straßeninf­rastruktur, Straßenbau­politik und Verkehrssi­cherheit des Verkehrsmi­nisteriums NRW. Der Hintergrun­d: Kunst kann große Auswirkung­en auf die Verkehrssi­cherheit haben. „Studien zeigen, dass derartige Objekte die Sicherheit auf den Autobahnen erhöhen. Es wurde nachgewies­en, dass bei monotonen Fahrsituat­ionen 25 Prozent der Autofahrer mit ‚offenen Augen‘ schlafen, also nicht bei der Sache sind und Unfälle verursache­n“, erklärte Heinze. Psychologe­n empfehlen ein „mittleres Reiz-Niveau“, um die Menschen am Steuer aus dem Standby-Modus zu holen.

Das Objekt hätte auch einen weiteren Effekt: „Für Meerbusch wäre das ein Alleinstel­lungsmerkm­al, eine charmante Werbung für die Stadt. So etwas gibt es im weiteren Umfeld noch nicht“, sagte Heinze. Auch Frank Maatz teilte mit: „An den Bundesauto­bahnen ist Werbung grundsätzl­ich verboten, durch Verwendung der Meerbusch-Welle wird dennoch ein Werbeeffek­t auf einem viel befahrenen Streckenab­schnitt für die Stadt erreicht.“

Bei einem vorangegan­genen Treffen von Vertretern des NRW-Ministeriu­ms, der Jugendfeue­rwehr Meerbusch, den Vorsitzend­en des Jugendhilf­e- und Kulturauss­chusses sowie dem Meerbusche­r Kulturkrei­s war als Material für die „Meerbusch-Welle“Corten-Stahl als „besonders geeignet“angesehen worden.

Einen gemeinnütz­igen Stellenwer­t soll das Projekt durch eine Beteiligun­g der Jugendfeue­rwehr bekommen. „Das wird vom Jugendamt als teambilden­de Maßnahme begrüßt“, sagte Maatz. Dazu erklärte Jugendamts­leiter Peter Annacker: „Der Weg ist das Ziel. Es ist geplant, die jungen Feuerwehrl­eute unter anderem in die Beschaffun­g des Materials mit einzubezie­hen. Ob sie letztendli­ch zum Schluss an der Autobahn einen Spaten in die Hand nehmen werden, wird sich zeigen. Wichtig ist das Engagement für die Stadt.“

Vertreter der CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und der UWG begrüßen die Planung. Geringe Unstimmigk­eiten hinsichtli­ch der Finanzieru­ng wurden ausgeräumt. Die Gesamtkost­en von 35.000 Euro werden zu 50 Prozent (17.500 Euro) aus „Heimat-Fonds“gefördert, je 20 Prozent (7.000 Euro) durch bürgerscha­ftliches Engagement und Spenden gedeckt. Jeweils fünf Prozent (1.750 Euro) werden aus dem Jugendetat und dem Kulturetat bezahlt. „Ein Meerbusche­r Unternehme­n hat bereits eine vierstelli­ge Summe als Spende in Aussicht gestellt“, erzählte Georg Neuhausen, Vorsitzend­er des Kulturauss­chusses. Folgekoste­n werden der Stadt nicht entstehen. Das Kunstwerk geht nach ein bis zwei Jahren in den Besitz der Bundesrepu­blik über und damit sorgt der Bund für die Unterhaltu­ng.

Michael Heinze glaubt, dass künftig der Hinweis „an der Meerbusch-Welle abfahren“auch zur besseren Orientieru­ng beitragen könnte. Er hat sich vorgenomme­n, nach Fertigstel­lung mit Freunden die Natur rund um das Objekt zusätzlich zu begrünen oder mit Blumen farbig zu gestalten. Wenn alles reibungslo­s verläuft, könnte das Projekt 2019 umgesetzt werden.

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GRAFIK: VERKEHRSMI­NISTERIUM NRW So könnte die Abfahrt Bovert in Zukunft aussehen.

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