Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Die Lungenentzündung
Die sogenannte Pneumonie zählt zu den gefährlichen Erkrankungen der Lunge. Die Bestimmung des Erregers ist wichtig.
Heribert H. aus Viersen fragt:
„In unserem Bekanntenkreis sind in den letzten Wochen zwei Menschen an einer Lungenentzündung erkrankt. Einer muste sogar deswegen im Krankenhaus behandelt werden. Ist diese Erkrankung so gefährlich?“Johannes Uerscheln Die Lungenentzündung, in der Fachsprache Pneumonie genannt, ist eine Infektion des Lungengewebes, die durch Viren, Bakterien oder auch Pilze ausgelöst werden kann. Eine Folge ist oft eine Einschränkung des zum Leben notwendigen Gasaustausches, also der Aufnahme von Sauerstoff und der Abgabe von Kohlendioxid. Zudem kann eine nur unzureichend behandelte Lungenentzündung zu einem Ausschwemmen der Erreger in den Blutkreislauf und somit zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung führen.
Wir unterscheiden Lungenentzündungen, die ambulant, also im alltäglichen Umfeld, erworben wurden von denen, die man sich während eines Krankenhausaufenthaltes zugezogen hat, da bei diesen oft schwerer behandelbare Krankheitserreger vorliegen. Die ambulant erworbene Pneumonie verläuft oft leichter und wird in den meisten Fällen auch ambulant behandelt. Gefährdet sind besonders Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Zuckerkrankheit, chronischer Bronchitis oder Herzkrankheiten, da ihr Immunsystem oft schwächer ist. Auch Bettlägerigkeit, Medikamente, die die körpereigene Abwehr unterdrücken (wie das Kortison) und Mangelernährung begünstigen eine Pneumonie. Insgesamt sind Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, wie das häufiger bei älteren Menschen und auch bei Kleinkindern vorkommt, stärker bedroht.
An eine Lungenentzündung sollte man denken, wenn starker Husten, Atemnot, eitriger Auswurf und hohes Fieber auftritt. Milder verlaufen oft die sogenannten atypischen Pneumonien. Nach dem Auftreten von Kopf- und Gliederschmerzen tritt leichtes Fieber und im Gegensatz zur typischen Pneumonie
Eine Virusgrippe kann die Pneumonie begünstigen
trockener Husten auf.
Die Diagnose wird durch Abhören der Lunge durch den Arzt, Laboruntersuchungen und Röntgenuntersuchungen gestellt. Die Therapie hängt vom Krankheitserreger ab. Falls die Lungenentzündung durch Bakterien hervorgerufen wird, sollte eine Antibiotika-Therapie durchgeführt werden. Wichtig ist auch die Vorbeugung vor Ansteckung. Menschen, die über 60 Jahre alt sind und Patienten mit chronischen Erkrankungen sollten sich gegen Pneumokokken, einem häufigen Erreger der Lungenentzündung, impfen zu lassen. Weiterhin sollte bei dieser Personengruppe auch die Grippeschutzimpfung durchgeführt werden, da eine Virusgrippe nicht selten mit einer Lungenentzündung einhergeht. Unser Autor Johannes Uerscheln ist Lungenarzt und Allergologe in Neuss und Düsseldorf.