Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kandidaten­schau in Düsseldorf

Die sechste und größte Vorstellun­gsrunde führte die drei Bewerber für den CDU-Vorsitz, Annegret Kramp-Karrenbaue­r, Friedrich Merz und Jens Spahn, zur Regionalko­nferenz in die Landeshaup­tstadt.

- VON KIRSTEN BIALDIGA UND THOMAS REISENER

DÜSSELDORF müssen sich nach seinen Worten die Menschen darauf einstellen, ab 2030 wegen der steigenden Lebenserwa­rtung noch später als mit 67 Jahren in Rente zu gehen: „Das ist ehrlich.“

Merz versuchte Bedenken zu zerstreuen, eine Zusammenar­beit mit ihm und Kanzlerin Angela Merkel könne aufgrund alter Rechnungen nicht funktionie­ren. „Natürlich geht das gut“, sagte er, „erst das Land, dann die Partei“. Merkel sei bis 2021 gewählt.

Die NRW-CDU spielt bei der bevorstehe­nden Wahl eine entscheide­nde Rolle: 296 der 1001 Delegierte­n, die am 7. Dezember beim CDU-Parteitag in Hamburg über den Bundesvors­itz abstimmen, gehören dem größten Landesverb­and an. Mit Merz und Spahn kommen zudem zwei der drei prominente­n Kandidaten aus NRW. Der Landesvors­tand will keine Empfehlung für einen der Bewerber abgeben.

CDU-Landeschef Armin Laschet begrüßte die Kandidaten und mahnte zu anständige­m Umgang: „Egal wer das gewinnt, wir brauchen auch die beiden anderen.“Für die CDU ist es ein Novum, dass es mehrere Kandidaten für den Parteivors­itz gibt.

Neuerdings umwerben Merz und Spahn die Parteimitg­lieder sogar mit Schreiben. Beide setzen sich darin für mehr offene Debatten in der Partei ein und legen ihre Standpunkt­e in den wichtigste­n Politikfel­dern dar.

Bisher haben sich nur wenige CDU-Politiker offen zu einem der Kandidaten positionie­rt. Am Mittwoch sprach sich jedoch der außenpolit­ische Sprecher der Unions-Bundestags­fraktion, Jürgen Hardt, gegenüber unserer Redaktion für Kramp-Karrenbaue­r aus: „In der Abwägung der Qualität aller Kandidaten repräsenti­ert Annegret Kramp-Karrenbaue­r die Breite der Partei vom Konservati­smus bis zur christlich­en Sozialethi­k am besten“, sagte Hardt. CDU-Landesgrup­penchef Günter Krings hatte sich hingegen für Spahn ausgesproc­hen, der Parlamenta­rische Geschäftsf­ührer in NRW, Matthias Kerkhoff, für Merz.

Politik

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FOTO: ANNE ORTHEN Volles Haus: Rund 4000 CDU-Mitglieder hörten in Halle neun der Düsseldorf­er Messe den Ausführung­en der drei CDU-Kandidaten zu.

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