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Funkel: Nur ein Top-Einkauf hilft uns

Fortunas Trainer ist in Bezug auf Winterzugä­nge nicht besonders zuversicht­lich. Der 64-Jährige hätte gerne einen Neuen in der Kategorie Anthony Modeste. Klappt das nicht, will er lieber mit dem aktuellen Kader weiterarbe­iten.

- VON PATRICK SCHERER

Die Ansage von Reinhold Ernst ist unmissvers­tändlich: Der neue Sportvorst­and – ob er nun Lutz Pfannensti­el heißen wird oder nicht – darf auf Shoppingto­ur gehen. „Wir haben Finanzrese­rven“, sagte Fortunas Aufsichtsr­ats-Chef im Gespräch mit unserer Redaktion. Für das Wintertran­sferfenste­r, das am 1. Januar öffnet und am 31. Januar schließt, wird also frisches Geld bereitgest­ellt, um den Kader im Kampf um den Klassenerh­alt in der Fußball-Bundesliga noch einmal zu verstärken.

Friedhelm Funkel hat zu diesem Thema – wie zu eigentlich allen

„Die hätten mich gefragt: ,Herr Funkel, geht es Ihnen noch gut?’“

Friedhelm Funkel

Fortunas Trainer zum Szenario, wenn er dem Aufsichtsr­at eine Verpflicht­ung von Anthony Modeste vogeschlag­en hätte.

Themen – eine klare Meinung: „Es kommt ja darauf an, wie groß die Finanzrese­rven sind“, sagt der Trainer am Mittwoch. „Wenn wir einen Spieler wie Anthony Modeste bekommen hätten, wäre das natürlich eine Super-Verstärkun­g gewesen. Aber wenn ich mit diesem Vorschlag zum Aufsichtsr­at gegangen wäre, hätten die mich gefragt: ,Herr Funkel, geht es Ihnen noch gut?’“Modeste war nach einem Intermezzo in China zuletzt zum 1.FC Köln zurückgeke­hrt. Der Marktwert des Stürmers liegt bei etwa 15 Millionen Euro. In diesen Preisregio­nen wird Fortuna nicht mitspielen können.

Die Modeste-Anspielung kann dennoch so gewertet werden, dass sich Funkel noch einen Angreifer der Extraklass­e wünscht. „Was ich damit sagen will, ist, dass wir eine Top-Verstärkun­g brauchen. Wir brauchen keine Verpflicht­ung, nur um irgendjema­nd zu holen oder um das Umfeld ruhig zu stellen“, erklärt Funkel. „Es ist im Winter unheimlich schwer, sich zu verstärken.“

Der Trainer zieht die Parallele zum vergangene­n Jahr, als der Klub erst am 23. Januar Genki Haraguchi auf Leihbasis von Hertha BSC zur Fortuna holte. „Wir haben in der vergangene­n Saison lange gewartet und haben dann die richtige Verpflicht­ung gemacht. Das war mit-entscheide­nd für den Aufstieg.“

Haraguchi war in 13 Spielen für Fortuna am Ball, machte ein Tor und bereitete vier weitere vor. Und allein seine Präsenz half vor allem dabei, dass sein japanische­r Landsmann Takashi Usami endlich richtig im Fortuna-Trikot aufblühte. „Aber da gab es günstige Konstellat­ionen. Da waren wir auch noch in der zweiten Liga“, sagte Funkel. „Ob wir jetzt von Bundesliga-Konkurrent­en Spieler ausleihen können, ist fraglich. Das erschwert es uns nochmal mehr.“

Funkel und die Scouting-Abteilung um Lizenzspie­ler-Manager Robert Palikuca und Kaderplane­r Uwe Klein werden also in den kommenden Wochen ausgiebig mit dem neuen Sportvorst­and diskutiere­n, um auch nicht zu riskieren, dass das Teamgefüge durch unnötige Transfers gestört wird. „Wir haben Augen und Ohren offen, aber es ist im Winter schwer, Transfers zu tätigen, die machbar sind und uns verstärken“, betont Funkel. „Wir werden alles versuchen, aber ich habe auch gesagt: Ich vertraue meiner Mannschaft, weil ich weiß, welche Charaktere wir haben. Sie werden versuchen, alles abzurufen. Und: Wir lernen ja auch aus den Spielen. Es kommen also in der Rückrunde Erfahrungs­werte hinzu.“

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FOTO: DPA Hofft auf einen Top-Zugang in der Winterpaus­e: Fortunas Trainer Friedhelm Funkel.

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