Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Über Geschmack lässt sich doch streiten
Der Umsatz mit Fanartikeln ist in der vergangenen Spielzeit um 50 Prozent gestiegen. Verkaufsschlager sind die Trikots.
Wenn Robert Schäfer über die positive Entwicklung der Fortuna – auch außerhalb des sportlichen Bereichs – spricht, verweist der Vorstandsboss gerne auf das Merchandising, den Fanartikel-Verkauf. Eine Sparte, die lange Zeit bei Fortuna nahezu völlig brach lag. Das hat sich geändert. Vor allem seit Alexander Steinforth im Juli 2017 zum Direktor Strategie und Geschäftsentwicklung ernannt wurde. Und wie zum Beweis seiner Ausführungen, stehen die Fortuna-Fans dicht gedrängt in der Schlange an der Kasse im Fanshop am Burgplatz hinter Steinforth, der sagt: „Unser Umsatz im Merchandising
„Die beliebtesten Namen sind Oliver Fink und Rouwen Hennings“
ist in der vergangenen Spielzeit im Vergleich zur Saison 2016/17 um 50 Prozent gestiegen. Für die laufende Saison erwarten wir erneut eine Steigerung im selben Maß.“
Verkaufsschlager sind dabei natürlich vor allem die Trikots, die der Verein in diesem Jahr unter drei Mottos gestellt hat: Tradition, Heimat und Mut. Zwischenzeitlich hatte Ausrüster Uhlsport, mit dem Fortuna einen Vertrag bis 2021 abgeschlossen hat, Lieferschwierigkeiten. Nun sind aber alle drei Varianten in Rot, Weiß und Blau wieder erhältlich. Und seit dieser Woche gibt es dann auch noch das Toni-Turek-Sondertrikot, das nur in kleinerer Auflage produziert wird. „Zwei Drittel sind bereits an den ersten beiden Tagen verkauft worden“, erzählt Steinforth, der mit seiner Abteilung derzeit bereits die Trikots für die Saison 2020/21 entwirft. Die Designs für 2019/20 sind längst abgesegnet.
„Auch in der kommenden Saison wird es zwei Trikots geben, die unter den Begriffen Tradition und Heimat stehen. Für das dritte Trikot haben wir uns nochmal etwas ganz Besonderes überlegt“, erklärt Steinforth, der bereits in ähnlicher Funktion beim englischen Rekordmeister Manchester United tätig war. Fortuna ist dabei einer der ganz wenigen deutschen Profiklubs, der seine Trikots komplett selbst gestaltet – im Rahmen der Maßgaben, die Ausrüster Uhlsport vorgibt. Die beliebtesten Namen auf den Rücken der Fans sind Kapitän Oliver Fink und Rouwen Hennings – Klassiker aus der Aufstiegssaison. „Doch langsam steigen auch die Neuen ins Rennen ein – wie Dodi Lukebakio zum Beispiel. Seine drei Tore in München machen sich in dieser Woche auch in den Verkaufszahlen seiner Trikots bemerkbar“, erklärt Steinforth.
Neben den Trikots verkaufen sich besonders die anderen Textilprodukte wie T-Shirts und Pullover gut. „Dabei gibt es immer wieder Geschmacksfragen“, erzählt Steinforth. „Bei unserem Weihnachtspulli sagen einige: ,Grausam! Wie könnt ihr das nur machen?’ Viele Fans finden ihn hingegen toll. Das zeigen auch die Verkaufszahlen.“Auch Aufkleber und die neuen Killepitsch-Flaschen mit Fortuna-Logo stehen bei den Anhängern derzeit hoch im Kurs. Für Steinforth und sein Team ist vor allem wichtig, dass Fortuna im Rahmen der eigens verordneten Werte-DNA handelt. „Wir haben den Anspruch, hochwertige Produkte anzubieten“, sagt Steinforth. „Wir produzieren nur Sachen, hinter denen wir auch stehen. Aber: Du musst manchmal mutig sein, gewisse Dinge ausprobieren. Wir verwerfen deutlich mehr Ideen als wir realisieren. Auch in Zukunft wollen wir weniger, dafür aber bessere Produkte.“Bei einem neuen Produkt waren sich die Verantwortlichen aber schnell einig: Zum Heimspiel am heutigen Freitagabend gegen Mainz (Anstoß ist um 20.30 Uhr) wird es ein Lukebakio-Shirt geben – mit Bezug auf seinen Dreierpack in München am vergangenen Wochenende.