Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Streit um Käsefüße im Kino eskaliert
(wuk) Mit dem grotesken Ablauf einer Kinovorführung in Oberkassel sah sich eine Amtsrichterin konfrontiert. Angeklagt war ein Buchhalter (50) wegen Körperverletzung, weil er im März einen 14-jährigen Schüler in der Sitzreihe vor sich erst auf den Kopf geschlagen, den Jungen dann noch an dessen Pullover aus dem Sitz gerissen haben soll.
Wie sich am Montag herausstellte, waren die beiden Kinobesucher des Science-Fiction-Action-Films „Black Panther“damals in Streit geraten, weil der Angeklagte seine Schuhe ausgezogen hatte. Er gab zu, dass er sich beim Film seiner Schuhe entledigt und die Füße auf den Lehnen der Sitzreihe vor ihm abgelegt habe. Seine Begründung für dieses Verhalten: Er habe vom Radfahren plötzlich Krämpfe bekommen, habe
Einen leeren Getränkebecher über den Fuß zu stülpen, war ein bisschen blöd von mir. 15-jähriger Zeuge
die Füße während des Films in dieser Haltung entspannen wollen. Der Schüler, der mit drei Kameraden im Kino saß, hatte sich allerdings mehrfach über den Fußgeruch des Angeklagten beklagt. Der Jugendliche gab zu, dass er zuletzt einen leeren Getränkebecher über einen Fuß des Angeklagten gestülpt habe. „Das war ein bisschen blöd von mir“, räumte der inzwischen 15-Jährige jetzt ein. Denn der Angeklagte sei erst daraufhin „ausgerastet“, habe ihn geschlagen und am Pullover gerissen.
Weil sich der Buchhalter außerdem bei dem Jungen jetzt entschuldigt hat, sah die Richterin von einem Schuldspruch und einer Verurteilung ab. Das Verfahren um die Auseinandersetzung im Kinosaal wurde daher eingestellt – unter der Auflage, dass der Buchhalter jetzt 500 Euro als Buße an eine Kinderkrebshilfe zahlt.