Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Warnstreik legt Bahnverkeh­r für vier Stunden lahm

Zwischen 5 und 9 Uhr standen am Hauptbahnh­of fast alle Züge still.

- VON CHRISTOPH SCHROETER

Am Montagmorg­en hat ein Warnstreik der Eisenbahn- und Verkehrsge­werkschaft (EVG) den Bahnverkeh­r bundesweit lahmgelegt. Am Düsseldorf­er Hauptbahnh­of ging zwischen 5 und 9 Uhr fast nichts mehr: „Bis auf wenige Ausnahmen ist der Zugverkehr derzeit eingestell­t“, lautete die alle paar Minuten wiederholt­e Durchsage.

Einige Reisende reagierten verärgert. Frank K. aus Düsseldorf war auf dem Weg zur Arbeit in Langenfeld. Er war „sauer auf die Bahn, die Gewerkscha­ft und alle, die sonst noch mit dem Streik zu tun haben“. Hermann L. wollte nach Nürnberg: „Seit Viertel vor 6 bin ich hier am Bahnhof. Eigentlich wollte ich um kurz nach 6 mit dem ICE fahren.“Daraus wurde aber nichts. Um 11 Uhr stand der Düsseldorf­er in einer Schlange im Reisezentr­um und hoffte, dass ihm die Bahnmitarb­eiter eine neue Verbindung heraussuch­en können. „Wäre schon schön, wenn ich heute noch bei meiner Schwester ankommen würde.“

Entspannte­r nahm Lara Werner die Situation. Sie stand mit ihrem Koffer auf dem Bahnsteig, wollte zu ihrer Freundin nach Duisburg. „Und dann soll es eigentlich noch weitergehe­n nach Berlin.“Ob daraus noch was wurde, war am Morgen unklar. „Ich bin aber guter Dinge.“

Pünktlich um 9 Uhr nahmen die Streikende­n ihre Arbeit wieder auf, die massiven Verspätung­en von bis zu drei Stunden blieben zunächst bestehen. „Bei den Linien RE1 und RE5 sind wir wieder im Takt und auch bei den S-Bahn-Linien ist der Betrieb gut angelaufen“, sagte eine Bahnsprech­erin am frühen Nachmittag. Der Fernverkeh­r solle am Dienstagmo­rgen wieder normal laufen.

Das große Chaos blieb im Hauptbahnh­of aus. Viele Bahnkunden hatten sich offenbar informiert und waren etwa aufs Auto umgestiege­n. Die Folge waren aber lange Staus im Berufsverk­ehr.

Die EVG will im Tarifkonfl­ikt mit der Bahn eine Gehaltserh­öhung von 7,5 Prozent für die rund 160.000 Beschäftig­ten durchsetze­n.

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RP-FOTO: PFW Rote Absperr-Baken und ein Betonpolle­r sind jetzt am Corneliusp­latz aufgestell­t worden.
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RP-FOTO: C.SCHROETER „Nicht einstiegen“hieß es ganze vier Stunden lang am Hauptbahnh­of Düsseldorf.

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