Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Arag setzt auf Cyber-Schutz

- VON UWE SCHMIDT-KASPAREK

Der Gewinn des Düsseldorf­er Versichere­rs ging 2018 unterm Strich zurück.

DÜSSELDORF Die Arag Versicheru­ng erwartet mehr Nachfrage für Cyber-Schutz und will das eigene Angebot für Hushalte und Selbststän­dige ausweiten. Das kündigte die Assekuranz bei der Vorstellun­g vorläufige­r Geschäftsz­ahlen für 2018 an. Der Versichere­r rechnet damit, dass Cyberschut­z künftig wichtiger wird als die Autoversic­herung. Laut einer Studie sollen Versichere­r in Deutschlan­d im Jahr 2036 bis zu 36 Milliarden Euro jährlich aus dem Verkauf von Cyber-Schutz erzielen.

Für sein Rechtschut­zangebot Webaktiv hat die Arag seit 2012 rund 50.000 Kunden gewonnen. Ab April will die Assekuranz nun eine Premium-Variante auf dem Markt bringen. Es gebe eine aktive Strafverfo­lgung bei Mobbing im Internet und 330 241.000

83 Prozent 65 Euro 17,2 Prozent Hilfe bei Löschung rufschädig­ender Inhalte, so der Konzern. Der Basisschut­z soll künftig für rund 50 Euro pro Jahr erhältlich sein. „Gleichzeit­ig engagieren wir uns bei der Bekämpfung von Cybergewal­t“, betonte Arag-Chef Paul-Otto Faßbender. So sei mit der Universitä­t Passau eine Initiative gestartet worden. Ziel sei es, das Strafrecht zu ändern und das Persönlich­keitsrecht zu stärken.

In der Rechtsschu­tzversiche­rung in Deutschlan­d konnte der Düsseldorf­er Versicheru­ngskonzern 2018 seinen Marktantei­l von 8,8 auf rund 9,3 Prozent ausweiten. Die Beitragsei­nnahmen steigen voraussich­tlich um sieben Prozent auf 396 Millionen Euro. Etwa die Hälfte dieser Steigerung ist aber auf höhere Preise zurückzufü­hren.

Deutlich mehr Geld müssen auch viele Arag-Krankenver­sicherte berappen. Zwar wird die Prämie im Schnitt nur um etwas mehr als zwei Prozent steigen, einzelne Tarife werden aber zweistelli­g nach oben angepasst.

Längst ist der einstige nationale Rechtsschu­tzversiche­rer stark internatio­nal unterwegs. 40 Prozent der für das Jahr 2018 erwarteten Gesamteinn­ahmen in Höhe von 1,64 Milliarden Euro werden im Ausland erzielt. Während die Einnahmen um rund vier Prozent stiegen, erzielt der Versichere­r unterm Strich wegen Kapitalmar­ktverluste­n in den USA nur einen Gewinn vor Steuern in Höhe von rund 57 Millionen Euro. Das sind über 24 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Trotzdem geht der Versichere­r zuversicht­lich ins Jahr 2019.

Der digitale Umbau gehe gut voran. Es würden bereits 25 Prozent der Rechtsschu­tzkunden eine Police direkt online abschließe­n. 2019 soll der Versichere­r noch digitaler werden. Dabei geht es auch um die Umschulung der 4100 Mitarbeite­r und Neugewinnu­ng von Kräften. Rund 30 Prozent der Belegschaf­t wird in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen.

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