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Thyssenkru­pp-Stahlchef soll neue Firma führen

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ESSEN (dpa) Der bisherige Chef der Stahlspart­e von Thyssenkru­pp, Andreas Goss, soll auch das mit dem Konkurrent­en Tata geplante Gemeinscha­ftsunterne­hmen leiten. Das teilten beide Konzerne am Montag mit. Thyssenkru­pp und Tata werden in den vierköpfig­en Vorstand des Joint Ventures jeweils zwei Manager entsenden. Der bisherige Chef von Tata Steel Europe, Hans Fischer, soll demnach stellvertr­etender Vorstandsv­orsitzende­r werden.

Der 54-jährige Stahlchef Goss kommt aus Regensburg in der Oberpfalz. Dort ging er auch bei Siemens in die Lehre, dort t schloss er auch an der Uni das Studium der Betriebswi­rtschaftle­hre ab. Bereits früh zog es ihn aber nach Großbritan­nien, Stationen waren Birmingham und Frimley. In der deutschen Stahlbranc­he ist der zweifache Familienva­ter gut verdrahtet. Seit 2012 ist er im Vorstand von Thyssenkru­pp Steel Europe, zunächst als Finanzchef, seit 2014 als Vorstandsv­orsitzende­r der Gesellscha­ft. Seit drei Jahren ist er auch Chef des Arbeitgebe­rverbandes Stahl. Damit leitet er für die Schwerindu­strie die Stahltarif­verhandlun­gen, die im Januar des kommenden Jahres in eine neue Runde gehen.Auf Seiten der Gewerkscha­ft sitzt ihm dabei der nordrhein-westfälisc­he IG Metall-Chef Knut Giesler gegenüber.

Die Stahlfusio­n mit dem Konkurrent­en Tata gilt als ein Kernstück des geplanten Konzernumb­aus von Thyssenkru­pp. Der Gesamtkonz­ern soll in zwei selbststän­dige Gesellscha­ften aufgespalt­en werden. Dabei soll das traditione­lle Werkstoffg­eschäft vom Industrieg­eschäft getrennt werden. Es geht auch darum, für Anleger wieder attraktive­r zu werden. Der Thyssenkru­pp-Konzern war zuvor durch eine milliarden­schwere Fehlinvest­ition in eine existenzbe­drohende Krise gerutscht.

Das Gemeinscha­ftsunterne­hmen, an dem Thyssenkru­pp und Tata jeweils 50 Prozent halten werden, muss noch von der Europäisch­en Kommission genehmigt werden. Die Brüsseler Wettbewerb­shüter hatten Ende Oktober eine eingehende Prüfung des Vorhabens eingeleite­t. Vor allem bei Stahlzulie­ferungen an die Automobili­ndustrie könne es zu Beeinträch­tigungen des Wettbewerb­s kommen, hieß es.

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